03.11.2009 – 20.11.09
Nach Tagen intensiven Packens geht es heute los, auf die Reise Richtung Iguazu. Wir verabschieden uns von Maria Ines und fahren zu Beginn noch etwas wackelig an den Bahnhof Retiro. Wir wollen per Zug raus aus Buenos Aires, nach Zarate. Bikes im Zug kein Problem, kostet auch nichts. In den Zug nach Ballester, der Umsteigestation, koennen wir einfach reinfahren. Ab Ballester ist es etwas schwieriger, da die Tueren etwa 1 m vom Boden zu finden sind. Aber zwei nette Senors, Marcelo und Ramon, helfen und die bepackten Bikes in den Zug zu laden, halten uns etws sehr aufdringliche einnheimische vom Hals und soregen dafuer, dass nach ihrem aussteigen zwei Polizisten in unserem Wagen sitzen. Wir steigen in Zarate aus, fahren durch das Dorf Richtung Ruta 12 und ueber die erste Bruecke ueber den rio Parana. Kurz nach dder Bruecke sehen wir die Tafel fuer dem Camping las Tejas. Es ist schon spaet, darum folgen wir dem Schild. Eine Ewigkeit lang, bis wir auf einen leeren Zeltpaltz stossen. Wir beschliessen zu bleiben und bauen das Zelt auf. Angefaucht von einer komischen Gans und beobachtet von zwei Pfauen. Wir versuchen zu scchlafen, als ploetzlich jemand das Licht anzuendet. Faz geht raus und loescht es, als kurz darauf ein anderes angeht. Faz geht nochmals raus und trifft den Mann mit der Bratpfanne, den Campingaufseher. Der behauptet dann mitten in der Nacht, dass wir den Platz bezahlen muessten.
Frueh wollen wir am naechsten morgen losfahren, vielleicht ist der Aufseher dann noch nicht wach. Aber fruehstuecken, Zelt abbauen, trocknen, alle Packtaschen bereit machen, Bikes beladen, das dauert. So bezahlen wir die 20 Pesos (ca. 5 Franken) und fahren los in Richtung Ceibas, mir schoenem Gegenwind. Kurz vor der zweiten Bruecke ueber den Rio Parana sehen wir ein weiteres Camping Schild, dem wir folgen. Im Recreo Keidel hat es dann sogar Leute. Wir suchen einen netten Platz in der Naehe des Flusses und werden kurz nach Sonnenuntergang von Tausenden von Moskitos heimgesucht.
Der Chef des Recreo Keidel gibt uns noch den Tipp, dass es in Ceibas einen schoenen Camping Namens „El Lago“ gaebe. Heute haben wir nicht so viel Gegenwind und kommen zuegig voran. Gegen Aben erreichen wir Ceibas, ein kleines Kaff, aber niemand weiss etwas von einem Camping „El Lago“, geschweige denn von einem Camping ueberhaupt. Aber es gibt einnen Lago und ein Restaurant „El Lago“. Die Leute lassen uns hinter dem Haus zelten und das Bad benutzen. Wir essen fuer je 15 Pesos eine Miniportion Gnocchi und gehen schlafen.
Frueh verlassen wir Ceibas, nun auch der Ruta 14, in Richtung Gualeguaychu. Der Wind blaest wieder kraeftiger von vorn und es ziehen langsam Wolken auf. Spaeter beginnt es zu regnen. Wir ziehen unsere Regenbekleidung ueber und verlassen die Ruta 14, um nach Gualeguaychu reinzufahren. Ein Hotel ware jetzt schoen, aber zu teuer. Also suchen wir einen Campingplatz. Von denen gibt es hier viele, direkt am Fluss. In Gualeguaychu verbringen wir dann unseren ersten Ruhetag.
Wir verlassen Gualeguaychu erst gegen Mittag, da wir in einem netten Cafe mit Wi-Fi noch nach Hause skypen und E-Mails lesen. Wir fahren auf laendlicher Strasse, bis wir wieder auf die Ruta 14 abbiegen. Wieder mit viel Gegenwind an diesem Tag. Aber ab hier bauen sie momentan die zweite Piste der Ruta 14, so koennen wir auf der unfertigen Strasse fahren. Ein Fehler, denn es ist heiss und die aufgeweichte oberste Teerschicht setzt sich in unseren Raedern fest. Wir fragen an einer YPF-Station (Tankstelle), ob wir das Zelt hinter dem Haus aufstelln duerfen. Eigentlich sei dies verboten, aber wir duerfen trotzdem.
Am naechsten morgen muessen wir frueh aufstehen, denn die Raeder muessen vom Teer befreit werden. Dies dauert sicher 2 Stunden. Dann gibts im Tankstellenshop noch Cafe con Leche mit Dulces und schliesslich verabschieden wir uns von dem sehr netten Tankstellenteam. Weiter gehts auf der Ruta 14. Das Fahren auf der Ruta 14 ist nicht besonders spektakulaer, die Landschaft ist eher langweilig und es hat viel Verkehr, vor allem Trucks. Gegen Abend erreichen wir die „Viejo Molino“ einen Zeltplatz mit schoener, heisser Dusche.
Am naechsten Tag wollen wir zum Nationalpark „El Palmar“ fahren. Wir haben fuer einmal schoenen Rueckenwind und kommen gut voran. Irgendwann faehrt auf der Gegenseite ein VW-Camper an uns vorbei und hupt. Spaeter wendet der Camper haelt vor uns an. Es sind Byron und Sonj aus Ecuador die mit den 2 Toechtern und dem Camper fuer 4 Montae durch Suedamerika reisen. Sie versorgen uns mit Mandarinen und Cola und wir schwatzen ein bisschen. Bei Km 176 sieht Faz das Schild „Naranjas y Miel“. Wir fahren zu dem Haus, um Orangen zu kaufen. Die Frau fragt wieviele. Wir sagen 7. Sie meint 7 kg. Nein, 7 Stueck. Diese schenkt sie uns, dafuer kaufen wir noch ein Kilo Honig.
Gegen Aben erreichen wir die Einfahrt zum Parque El Palmar. Von da sind es nochmals 12 km auf Schotterpiste bis zum Camping. Wir beschliessen in den Park zu fahren und dort einen Ruhetag zu verbringen. Wir radeln zum Camping und suchen uns einen netten Platz. Daneben grast eine Wasserschweinfamilie. Der Platzwart sagt, dass in all den Loechern noch anderen Tiere, die Vizcuchas, leben, die erst Nachts rauskommen. Neben uns steht ein 4×4 Toyota mit der Aufschrift Alemania, von dem ich natuerlich magisch angezogen werde. Dies war ja eigentlich mein Wunschfahrzeug fuer diese Reise… Spaeter lernen wir auch noch die Besitzer kennen . Bernd und seine Frau reisten 2 Jahre durch Suedamerika, jetzt warten sie hier im El Plamar auf die Abfahrt ihres Schiffes nach Hause.
Abends kommen dann wirklich die Vizcuchas aus ihren Loechern. Die Vizcuchas sind katzengrosse Nagetiere, vom Aussehen her eine Mischung aus Waschbaer und Meerschweinchen. Sie grasen die ganze Nacht auf dem ganzen Areal.
Fortsetzung folgt…
Hinterlasse einen Kommentar