Gegen 8.30 Uhr verlassen wir Uyuni. Schon beim Rausfahren aus der Stadt loest sich meine Pedale wieder. Ich ziehe sie mehrmals wieder an. Dann biegen wir in die Strasse nach Potosi ein. Die Pedale ist schon wieder locker und dann faellt der ganze Arm ab. Durch das Putzen und Fetten loesen sich die Teile nun viel schneller. Der Sand, der vorher noch ueberall drin war, hielt die Teile wohl noch etwas besser zusammen. Und da mir die grosse Schraube, der Gegenpol, fehlt, ist jetzt alles zwecklos. So kann ich nicht mehr weiterfahren. Ich sage Moni und Flo, dass ich umkehren muss. Die beiden wollen weiterfahren und mich in Potosi oder La Paz wieder treffen. Das ist ok, aber ich frage trotzdem, ob sie sich vorstellen keonnten, auch mit dem Bus nach Potosi zu fahren. Nach einiger Ueberlegezeit entscheiden sie, auch den Bus zu nehmen. Ich probiere zurueckzufahren, muss aber schlussendlich stossen. Dann bemerke ich, dass ich meine Windstopperhandschuhe verloren habe. In der Hitze der Anschraubversuche hatte ich sie auf die hintere Tasche gelegt und nicht wieder angezogen. Moni faehrt netterweise zurueck. Doch sie findet meine Handschuhe nicht… Vielleicht hat sie der Fahrer eines vorbeifahrenden Autos gesehen und mitgenommen. Ein richtig guter Tag. Ich frage an der Tankstelle, wo das Busterminal ist. Ich laufe schon einmal in diese Richtung. Eine ganze Horde Schueler ebenfalls. Moni und Flo holen mich wieder ein, die beiden hatten noch ein bisschen fotografiert, und wir bewegen uns in Richtung Turmuhr. Dort findet gerade eine Veranstatlung statt und laute Musik toent aus Lautsprechern und Frauen sitzen auf Plastikstuehlen und warten auf etwas. Uyuni feiert heute Muttertag. Dies scheint hier ein groesseres Ereignis zu sein. Wir biegen rechts ab und laufen zum Terminal. Nun, Busterminal ist etwas uebertrieben. Es befinden sich dort einfache ein paar Bueros, die Fahrten zu den verschienen Destinationen anbieten. Wir suchen eins mit Bussen nach Potosi. In dem Moment ruft eine Stimme: Potosi, Potosi, Potosi, a las doooooze. Es ist 10.30 Uhr, 12 Uhr waere fuer uns ideal. Wir gehen rein. 30 Bolivianos (knapp CHF 5.-) pro Person fuer 6 Stunden Busfahrt. Und Bicis und viel Gepaeck gratis. Wir muessen die Bikes auch nicht auseinanderschrauben. Sie kommen einfach ganz aufs Dach. Gut. Wir verpacken die Biketaschen, stellen die Lenker schraeg und schrauben die Pedalen ab. Kann sicher nicht schaden. Dann warten wir. Weiter hinten auf der Strasse steht ein roter Bus. Ob das unserer ist? Sieht etwas klapprig aus. Kurz vor 12 Uhr sehen wir, wie der Senor des Busbueros in den Bus steigt. Es ist also unser Bus. Und ein paar Maenner muessen ihn anschieben. Dann haelt er vor uns. Unsere Taschen werden aufs Dach gehievt. Dann mit vereinten Kraeften die Bikes. Oben auf dem Dach stapelt der Senor alle drei aufeinander. Oh jeh. Dann ruft mich die Senora ins Buero. Moni war zuvor schon drin. Wir sollen jetzt doch noch 20 Bolivianos fuer 2 Bikes bezahlen. Eines sei gratis… Ich meine, dass der Senor am Morgen etwas anderes gesagt haette, aber dann bezahlen wir. Ist ja nicht viel. Als alles Gepaeck auf dem Dach ist, werden die Bikes nochmals umplatziert. Auf die Gepaeckstuecke. Da ist es doch etwas weicher. Aber wieder werden sie mehr oder weniger aufeinandergestapelt. Dann wird alles festgebunden und wir steigen in den Bus. Die Sitze weisen erstaunlich viel Beinfreiheit auf… Zum Start muss er wieder angeschoben werden. Wir sind die einzigen 3 Touristen im Bus, sonst sitzen nur Einheimische darin. Die Stasse ist recht holprig und es geht ziemlich den Berg rauf. Bei einem Halt steigt eine aeltere Indigena-Frau mit farbigem Tuch auf dem Ruecken aus. Das erste, was sie macht, ist das Handy herauszuecken. Und da soll noch einer sagen, ein Handy sei ein Status-Symbol in Bolivien… Ein Paar mit einem kleinen Maedchen sitzt schraeg vor mir. Das Maedchen laechelt mich staendig an. Irgendwann setzt sich die Kleine, Minita, neben mich und schlaeft bald ein. Etwa 2 Stunden schlaeft sie dort, mal auf meinen Arm, mal auf die andere Seite gelehnt. Wirklich suess, die Kleine. Mit der Zeit wird die Landschaft viel gruener und ich sehe viele Lamas grasen. Auf der ganzen Stecke wird viel an der Strasse gearbeitet und gebaut, teilweise wird sie asphaltiert. Der Bus muss immer wieder ueber Umleitungen fahren. Dementsprechend holpert es immer wieder ganz schoen. Gegen 17.30 Uhr erreichen wir Potosi. Wieder muessen Bikes und Gepaeck heruntergeschafft werden. Moni passt auf das Gepaeck auf, Flo und ich nehmen Bikes und Gepaeckstuecke vom Dach entgegen. Dann werden die Bikes beladen und wir laufen in Richtung Zentrum. Es hat sehr viel Verkehr, aber das Laufen auf der Strasse ist trotzdem enfacher. Ich kann ja leider nicht mehr fahren. Zudem geht es extrem steil den Berg hinauf. Das Schieben ist richtig anstrendend. Oben angekommen befindet sich rechts das HI Res Sumaj. Eigentlich nicht unser Hostel erster Wahl, aber es ist guenstig und sauber. Das von uns ausgewaehlte waere noch ca. 15 Gehmintugen entfernt. Im Moment zu weit. Wir beziehen ein 3er Zimmer, schleppen alles Gepaeck hoch, dann essen wir noch etwas. Essen haben wir ja mehr als genug dabei, wir hatten eigentlich 4 Tage fuer die Stecke geplant. Diesmal waren wir viel schneller…