Nach fast 1,5 Jahren auf der Suedhalbkugel treten wir nun wieder in die noerdliche Hemisphaere ein. Begruesst werden wir von Kaelte, Regen und einigen Bergetappen. Und natuerlich ueberschreiten wir eine weitere Grenze. Diesmal geht’s nach Kolumbien. Wo wir mit viel Gastfreundschaft und von vielen Radbegeisterten begruesst werden.
Die Zeit auf der Beagle und in Galápagos hat bei mir wieder so einen richtigen Kreativschub ausgeloest. Ich will malen, zeichen, designen. Aber leider fehlt mir die Zeit. Und das Material. Galápagos waere ein idealer Abschluss einer Reise gewesen. Aber nun geht’s weiter. Auch darauf freue ich mich. Um 6.30 Uhr stehen wir auf, fruehstuecken. Dann heisst es packen und Zimmer putzen. Das dauert eine Weile, doch dann stehen unsere Bikes abfahrbereit im Hof. Nun heisst es Abschied nehmen. Nach so langer Zeit in Tumbaco. Na ja, fuer mich zum Glueck mit einigen Ausfluegen. Auch dies dauert etwas laenger.
Doch dann, gegen 9.30 Uhr sind wir auf der Strasse. Back on the Road again. Das Bike irgendwie noch voller und schwerer als sonst. Sind wohl irgendwie doch noch ein paar Sachen dazugekommen… Zudem habe ich mir nach einem Jahr ein neues Paar Schuhe geleistet. Die anderen waren schon in ziemlich ueblen Zustand. Das Wasser kam meist von unten rein. Zudem fahre ich mit einem komplett neuen Crankset. Diesmal von Shimano. Die Firma Simpel hat mir dies freundlicherweise gezahlt. Nach all den Problemen, die ich mit dem FSA-Crankset hatte. Wirklich sehr kulante Leute da. Wir biegen auf den Chaquiñan-Weg ein. 41 km der alten Bahlinie nach bis nach „El Quinche“. Wir kennen den Weg ja streckenweise schon. Ueber Stock, Stein und ein Meer von Glassplittern- und scherben. Dann durch die teilweise stockfinsteren Tunnels.
Nach 16 km das erste Tor mit breiter Tuer. Nach guten 20 km Mittagspause. Es folgen weitere Tunnels. Kurz vor Pifo ein weiteres Tor. Das Tor ist geschlossen, der Durchgang zu schmal fuer unsere bepackten Bikes. Wir muessen abladen und auf der anderen Seite wieder aufladen. Dann weiter. Der Weg wird ploetzlich schmal, es geht steil runter, dann steil hoch. Und sieht nun mehr nach Wanderweg aus. Sind wir noch richtig? Es scheint so. Ploetzlich huscht etwas an meinem Schuh vorbei. Eine Schlange? Nein. Ich bin zwar nicht mehr auf Galápagos, aber auch hier gibt’s Eidechsen. Diese bewegt sich irgendwie seitwaerts. Und wir muessen ein Bike nach dem anderen den steilen Pfad hochschieben. Dann gehts steil runter, doch dann wird der Weg wieder breiter. Noch ein Tunnel, dann ein Steinschlag. So ein Riesenstein faellt einem besser nicht auf den Kopf.
Nun troepfelt’s leicht, hoert aber bald wieder auf. Und nach knapp 41 km ereichen wir „El Quinche“, denn Wallfahrtsort. Die grosse Kirche sticht gleich heraus. Wir suchen ein Hostal. Das „Nice“ sieht etwas teuer aus. Doch wir bekommen ein Riesenzimmer mit 3 neuen Betten, Privatbad mit heisser Dusche und einem Riesenflachbildfernseher fuer 15 USD. Nehmen wir. Dann schauen wir uns die Kirche und die Reina de „El Quinche“ an. Alles praechtig mit Blattgold verziert.
Dann gibts eine tolle heisse Dusche und ganz ungewohnterweise schalten wir die Glotze ein. Wenn man schon mal so einen Megafernseher hat.
Um 6.30 Uhr verlassen wir ein graues El Quinche. Es geht erst mal runter, dann rauf und runter auf einer ziemlich zertruemmerten Asphaltstrasse. Wir erreichen die Panam. Nach unseren Schaetzungen geht es nun 15 km den Berg rauf. Und es beginnt steil. Als es nach 5 km schon runter geht, bin ich etwas erstaunt, aber nicht ungluecklich. Nach der Schussfahrt geht’s wieder hoch, wieder runter, wieder hoch. Dann taucht links der Cayambe auf. Scheu gueggselt er aus dem Nebel.
Gemaess Karte sollte auch bald das Aequatordenkmal kommen. Oder sind wir schon daran vorbeigefahren? Nein, das kann nicht sein. Wir fahren weiter, dann auf der linken Seite eine Weltkugel. Ist dies das Denkmal? Wohl schon. Wir stellen uns auf den vermeintlichen Aequator und machen ein paar Fotos.
Schon cool, so mitten auf dem Aequator zu stehen, den einen Fuss auf der Suedhalbkugel, den anderen auf der Nordhalbkugel. Aber irgendwie trotzdem komisch, hier gibt’s keine Info oder sonstige Hinweise. Wir fahren weiter, dann rechts eine Tafel: Linea Equinoccial, Equator. Vorher hatte ich etwas von einer Reloj del Sol und Mitad del Mundo gelesen. Wir kehren um. Das sehen wir uns doch noch an. Hier steht eine riesige Sonnenuhr und hier befindet sich nun auch wirklich der Aequator. Der ganz echte. Wir wiederholen die Fotos.
Zudem gibts hier einen Señor, der Informationen zur Sonnenuhr gibt. Sehr interessant, die Sonnenstellung am Aequator und Umgebung. Zudem gab es schon Prae-Inka Kultuern, die diese speziellen Lokalitaeten fuer ihre Staetten nutzten. Sie hatten schon von den speziellen Sonnenpositionen gewusst. Auch dieser Ort ist eine alte Prae-Inka-Staette. Und diese Sonnenuhr steht genau hier, weil es nur hier in den Bergen moeglich ist, die Sonnenbewegung mit Fixpunkten, sprich den Bergen, zu beobachten. Der restliche Aequator laeuft wohl fast weltweit durch die Selva oder Regenwald, wo es keine solchen Fixpunkte gibt. Wir essen auf dem Aequator einen Snack, dann geht’s weiter nach Cayambe. Dort klaere ich einige Dinge wegen meiner gestohlenen Kreditkarte, Moni muss noch ihren Fruehstuecksvorrat aufstocken. Dann suchen wir den von Santiago erwaehnten Kreisel, finden ihn nicht, finden den Weg in Richtung Olmedo aber trotzdem. Nun geht’s wieder eine Weile ziemlich steil hoch. Der Himmel wird immer finsterer. Zudem spring nun meine Kette. Ich hoffe, es ist die Kette und nicht die Rohloff. Wir erreichen Olmedo, als der Himmel seinen Schleusen oeffnet. Hier soll es eine Unterkunft geben. Wir suchen diese, doch die Señora scheint Bedenken zu haben. Doch dann duerfen wir in einem Raum auf dem Boden schlafen. WEil wir Chicas sind. Wir fahren die Bikes in den Hof, wo wir von 3 bellenden Hunden empfangen werden. 2 erholen sich wieder, Reina, die kleinste bellt ewig weiter. Ich wechsle die Kette, verschiebe den Rahmen und hoffe, dass dies die Loesung des Problems war. Dann bringt uns die Señora einen Cafesito und ein Pan con Queso. Sehr aufmerksam. Spaeter beginnen wir zu kochen, als sie mit Suppe und dann mit einem Teller mit Arroz, Gemuese und einem Mini-Hamburger ankommt. Auch sehr nett.
Die Nacht ist kalt. Die Kombination leichter Schlafsack und Fleece-Schlafsack entpuppt sich als untauglich fuer kalte Temperaturen. Ich friere die ganze Nacht. Um 5.30 Uhr ist Tagwache, die Señora macht uns noch einen Cafesito mit einem Kaesebrot. Spaeter will sie dann 15 USD. Das ist zu viel. Ok, sie ist dann auch mit 10 zufrieden. Immer noch viel fuer eine kalte Nacht auf dem Boden. Wir fahren los, bis Ibarra soll’s runtergehen. Kurz nach Olmedo biegen wir auf Schotter ein. Der gestrige Regen hat daraus ein Pfuetzenlabyrinth gezaubert. Und runter ist auch ein relativer Begriff. Nochmal sehen wir den Cayambe, dann verschwindet er hinter einem Huegel.
Der Strassenbelag wechselt zu Steinpflaster. Es holpert und scheppert. Nun geht es auch definitv runter. Das Geholpere ist anstrengend. Mein linker Ellbogen, den ich als Kind mal etwas zertruemmert hatte, hat meist estwas Startschwierigkeiten nach langen Pausen und schmerzt ziemlich. Dieses Geholper setzt ihm aber nun zusaetzlich zu.
Wir passieren Zuleta, ein nettes kleines Dorf und nach 28 km erreichen wir Ibarra. Mein ganzer Koerper ist etwas mitgenommen von der Holperfahrt, die Knie schmerzen, Ellbogen ist unansprechbar, die Beine, der Po und die Haende schmerzen. Wir passieren Ibarra und dann geht’s weiter auf der Panam, schuettelfrei auf Asphalt. Es geht weiter runter, in ein paar guten Abfahrten. Und es wird warm. Wir erreichen den Abzweig nach Mira. Nun geht’s 16 km steil hoch. Und die Hitze bruetet. Da muessen kurze Hosen her. Ein wenig spater essen wir im Schatten einer Bushaltestelle zu Mittag. Interessant ist, dass die Leute hier schwarz sind, mit afrikanischer Herkunft.
Dann muessen wir wieder in die Brutshitze. Hochfahren. Ein etwas suboptimales Timing. Mir wird heisser und heisser, bald habe ich das Gefuehl, dass mir der Kopf platzt. Mein Koerper kann sich kaum noch abkuehlen. Ich halte viel, trinke viel, so geht’s einigermassen. Mein Ellbogen ist auch immer noch beleidigt, schmerzt. Bei dieser Hitze wuerde ich ja 1000mal lieber schnorcheln gehen… Rechts wird der Himmel langsam schwarz, ich hoere Donner. Dann sehe ich einen Regenbogen. Sogar einen doppelten. Schoen.
Wir montieren das Regenzeugs, dann geht’s schwitzend weiter hoch. Der Regen hoert bald wieder auf, auch gut. Noch 4 km bis Mira. Ich kaempfe mich weiter hoch. Noch ein Regenbogen. Und gegen 17.15 Uhr, nach ueber 7 Stunden im Sattel, erreichen wir Mira. Wir quartieren uns im ersten Hostal ein. Beide sind wir ziemlich fertig. Ich glaube, bei mir schmerzt irgendwie jedes Koerperteil. Kein Wunder, nach 2,5 Montaen Nichtstun…
Als wir Mira um 6.45 Uhr verlassen, troepfelt es schon wieder leicht. Nun die Regenjacke uber die frisch mit Sonnencreme eingeschmierten Arme ziehen? Hm. Bleibt mir wohl nichts anderes ueberig. Das klebt immer so eklig. Weitere 16 km soll’s nach El Angel hochgehen. 8 km geht’s gut rauf. Am Wegrand immer wieder schoene rote Passionsblumen.
Danach wird die Steigung schwaecher, nach El Angel geht’s sogar runter. Nach 20 km erreichen wir das Dorf. Ueberall Schilder, die Aguas Termales anzeigen. Waere auch nicht schlecht. Wir muessen hier Brot kaufen und uns nach dem richtigen Weg nach Tulcan erkundigen. Brot kaufen ist einfach, bei der Polizei nach dem Weg fragen auch. Dann wird’s schwierig. Gemaess Santiago soll es auf einer Steinpflasterstarasse 50 km runter gehen. Die Hoehenlinien der Karte sagen was anderes, der Polizist auch. Es geht die meiste Zeit rauf, am Anfang steil. Auf einer von mir bzw. meinem Ellbogen heiss geliebten Steinholperstrasse. Und da oben regnet’s ziemlich sicher und ist kalt. Nach 20 km gibt’s ein Refugio. Zelten kommt mit den leichten Schlafsaecken in dieser Hoehe nicht mehr in Frage. Was nun? Jetzt sind wir wegen dieser Strasse extra einen Umweg ueber Mira mit 38 km Steigung gefahren. Aber wir beschliessen, wieder auf die Panam zurueckzukehren. Sicherer. Nach El Angel gehts eine Weile rauf, dann folgt eine gute Schussabfahrt nach Bolivar. Am Strassenrand Blumen, die mich sehr an Schweizer Alpenblumen erinnern. Bis wieder eine Orchidee aus dem Gruen ragt. An der Kreuzung von Bolivar wird man mit einer Mammut- und Steinzeitmenschensituation begruesst.
Nach Bolivar geht’s weiter auf der Panam, Huegel hoch, Huegel runter. Erinnert mich stark an Uruguay. Es hat Verkehr, aber nicht allzu viel. Muehsam sind einfach die Stinker, die Luftverschmutzer, die Schwarzerauchwolkenproduzierer. Was hier noch alles rumfahren darf, ist schon Wahnsinn. Immer wieder werde ich in eine rabenschwarze Abgaswolke gehuellt. Grusig. So gesund kann radfahren manchmal doch icht sein. Weiter geht’s, Huegel runter, Huegel rauf. Ganz schoen anstrengend. Wir passieren San Gabriel, als es zu regnen beginnt. Der Regen laesst bald wieder nach, hoert auf, beginnt wieder. Kleidertechnisch etwas schwierig. Und nach 7,5 Stunden im Sattel erreichen wir Julio Andrade. Genug fuer heute.
Am Abend ist der Himmel sternenklar, aber spaeter in der Nacht beginnt es zu regnen und regnet die ganze Nacht durch. Als wir aufstehen, regnet es. Als wir abfahren, regnet es noch immer. Es geht zuerst eine Weile huegelig „geradeaus“, dann folgt eine laengere Steigung. 500Hoehenmeter. Nun hat er Regen aufgehoert. Die Steigung zieht sich, doch wir erreichen den hoechsten Punkt. Dann geht es runter nach Tulcan. Und mit einem Mal hat es viele Rennradfahrer auf der Strasse. Einzelne, dann wieder grosse Gruppen. Einige noch sehr jung, einer ist wohl kleiner als sein Rad. Samstag ist wohl Trainingstag. Und vielleicht ist dies der kolumbianische Einfluss. Dort soll’s ja so viele Radverrueckte geben. Wir umfahren Tulcan, nun geht’s noch 13 km bis zur Grenze. Dort werden wir von einem groesseren Schildergewirr empfangen.
Zudem belagern uns die Geldwechsler schon auf der Strasse. Auch die ecuadorianische Migracion ist nicht so einfach zu finden. Doch wir erreichen das Gebaeude. Es ist viel los, auch hier schwirren die Geldwechsler in Scharen rum. Wie gehen wir vor? Die Raeder draussen stehen lassen? Ist wohl besser, wenn wir einzeln reingehen und eine Person die Raeder im Auge behaelt. Dies ist wohl der bis anhin geschaeftigste Grenzuebergang. Wir stoessen die Bikes zum nahen Restaurant, etwas angenehmer fuer die wartende Person. Moni geht zuerst, ich setzte mich hin. Milchkaffee und ein Brot mit Spiegelei. Irgendwie hat Radfahren wohl manchmal Aehnlichkeiten mit einer Schwangerschaft. Ich habe immer wieder mal so komische Gelueste. Im Moment koennte ich staendig Spiegeleier essen. Nun gibt’s endlich eins. Fein. Nach einer Weile ist Moni zurueck, ich stelle mich in die Schalnge. Und dann bin ich offiziell aus Ecuador ausgereist. Wir fahren ueber die kleine Puente Internacional, auf die kolumbianische Seite. Ein kleines, unscheinbares Schild heisst uns willkommen in Kolumbien.
Wir fahren zur Migracion, auch hier wartet besser eine. Wir haben gehoert, dass es in Kolumbien manchmal schwierig ist, ein 90-Tage Visum zu bekommen, oft gaebe es nur 60 oder 30 Tage. Ich frage den Señor einfach, ob er mir 90 Tage gibt. Claro, so einfach geht das. Zudem ist Kolumbien echt fortschrittlich. Da gibt’s kein Folmular mehr auszufuellen, keine Ausreisekarte muss mehr mitgetragen werden. Alles elektronisch, gesichert mit den elektonischen Zeigefingerprints beider Haende. Auch Moni hat kein Problem, die 90 Tage zu bekommen. Nun betreten, oder besser befahren, wir das erste Mal Kolumbien. Und das Land begruesst uns mit Regen.
Es geht noch 3 km den Berg hoch nach Ipiales. Von aussen sieht die Stadt ziemlich trist aus, alles beige Fassaden. Innerhalb erinnert mich alles eher an Peru. Nicht mehr so modern wie in Ecuador, ein bisschen heruntergekommener. Wir fahren zur Plaza und beginnen die Hostalsuche. Es hat ganz viele in der Naehe. Moni wartet mit den Bikes auf der Plaza, ich laufe von Hotel zu Hotel. Die Qualitaet ist um einiges tiefer als in Ecuador. Ich schaue mir mehr als 10 Hotels an, dann finde ich eins mit guten Betten und viel Paltz. Ich gehe zurueck zur Plaza. Moni unterhaelt sich mit 3 Señores. Der eine ist Couchsurfing-Mitgleid und hat ein freies Zimmer. Alvaro, so sein Name, ist Englischlehrer an seinem eigenen Englischinstitut. Dort koenenn wir schlafen. Hm. Ich hatte mich eigentlich auf eine heisse Dusche mit anschliessender Siesta gefreut. Aber so koennen wir Kohle sparen. Wird wohl nichts aus meiner Siesta. Wir laufen zum Instituit, dort koennen wir in einem Raum auf dem Boden schalfen. Dann laufen wir mit Alvaro zu seinem Haus. Dort kocht Oliver, eine deutscher Gast, gerade Spaghetti. Wir unterhalten uns mit ihm und der Familie, dann gibt’s einen kolumbianischen Kaffee. Sehr gut. Und dann kommt ein Teller Spaghetti. Danach unterhalten wir uns weiter mit Oliver, spaeter gehen wir in die Stadt. Abends kaufen wir eine Torte und gehen nochmals zu Alvaros Haus. Wir schwatzen eine Weile mit ihm und seiner Frau, mir fallen fast die Augen zu. Ich bin extrem muede. Nun will Alvaro mit uns noch zu einem Mirador ueber der Kirche Las Lajas fahren. Die soll nachts schoen beleuchtet sein. Wir fahrten mit dem Auto hin, viel sieht man nicht. Wir fahren zurueck und fragen, ob er uns bei einem Empanadastand rauslassen kann. Wir halten vor einer Polleria und gehen alle zusammen essen. Viel Fritiertes. Aber hier gibts Plastikhandschuhe zum Essen.
Und Alvaro laedt uns ein. Wirklich ein netter Mensch. Dann ist es aber wirklich Zeit fuer die Matratze.
Wir fragen uns noch, ob wir einen Tag laenger bleiben sollen, um uns die Kirche „Las Lajas“ bei Tage anzuschauen. Aber wir beschliessen, weiterzufahren. Dann fragen wir uns, ob wir es an einem Tag nach Pasto schaffen. Wir werden es versuchen. Um 6.45 Uhr verlassen wir Ipiales, geradeaus geht’s aus der Stadt raus, dann folgt eine 40 km lange Bajada. Die fetzt ganz schoen. Macht Spass. Zwischendrin ein paar kleine Zwischensteigungen, dann nochmals ein langes Stueck Abfahrt. Cool. Und massenhaft Rennrad- und Mountainbikefahrer. Die meisten gruessen ziemlich ueberschwenglich. Und sie moegen ja alle viel schneller rauffahren, aber beim Runterfahren sind wir schneller… Nach ca 2 Stunden erreichen wir den tiefsten Punkt.
An der Bruecke gute Militaerpraesenz. Nun beginnt eine 25 km lange Steigung. Nicht sehr steil, aber lang. Nun gut, dann beginnen wir mal. Auch hier werden wir staendig von Radlern ueberholt. Kolumbien ist wohl wirklich ein radbegeistertes Land. Die einen sprechen eine Weile mit uns, andere passieren einfach. Nach 5 km eine Tankstelle. Noch 20 km. Der eine Rennradler faehrt nun eine Weile neben mir, wir unerhalten uns. So steigt’s sich ganz ring. Dann zieht er davon. Wir steigen weiter, es ist leicht bewoelkt, doch die Wolken werden dichter. Beginnt es zu regenen? Nun setzt ein heftiger Gegenwind ein. Muss das sein? Aber er vertreibt auch die Regenwolken. Nun geht’s weiter hoch mit Gegenwind. Dann wieder eine Gruppe Mountainbiker. Ich bin umzingelt, sie machen Fotos und sprechen alle gleichzeitig. Aber alle gratulieren uns zu unserem Abenteuer und wuenschen uns viel Glueck. Das motiviert. Wir fahren weiter hoch, dann gibt’s eine kleine Energiepause. Weiter geht’s in den Wind hinein. Moni wartet auf mich und meint, dass wir wohl bald oben seien, gemaess dem Profil. Nach meiner Rechnung geht’s noch 8 km hoch, bei km 70 waeren wir oben. Aber wenn’s weniger ist, noch besser. Es geht weiter hoch, und weiter, Kilometer um Kilometer. Und es wird kaelter. Wann sind wir denn jetzt oben? Ich haenge mich einfach wieder an meinen Kilometer 70. Und siehe da, mein Fahrradcomputer zeigt an der hoechsten Stelle wirklich haargenau 70.00 km an. Nicht uebel. Da oben hat’s ein Restaurant. Da trinken wir doch einen Kaffee. Zudem gibt’s da ganz fein ausschauende Teilchen. Von denen bestellen wir auch noch 4. Und die sind wirklich lecker. Wir sind wohl schon eine kleine Attraktion, werden staendig angesprochen. Dann packen wir uns warm ein, die folgende Abfahrt koennte kalt werden. Denn nun geht’s 10 km runter nach Pasto. Nochmals eine coole Abfahrt. Gegen 15.30 Uhr fahren wir in die Stadt rein. Wir sind gar nicht so schlecht. Der Verkehr ist dafuer ein Riesenchaos. Weniger Hupen als in Peru, aber die Autos, Busse, Laster, Motorraeder, etc. kommen von allen Seiten. Man muss aufpassen, dass man nicht ueberfahren wird. Nun suchen wir ein Hostal. Alvaro meinte, in der Naehe der Plaza de Carnaval haette es ganz viele. Moni schaut sich die Zimmer an, ich warte. Da meint eine Señora in einem vorbeifahrenden Auto, ich muesse hier gut aufpassen, ich koennte hier ausgeraubt werden. Nun gut. Wir fahren weiter ins Zentrum und konsultieren mal den Footprint. Da laufen ein paar Oesterreicher vorbei. Sie meinen, das Koala Inn sei ein gutes Hostal. Da wollten wir sowieso hin. 30’000 Pesos fuer ein Zimmer ohne Bad, 35’000 mit Bad. Etwas viel. Nun, die Umrechnerei mit den kolumbiansichen Pesos ist sowieso noch etwas neu. Mit so einer inflationaeren Einheit. Wir wollen uns noch das guenstigste Hostal im Footprint anschauen. Hier gibt’s Calles und Cuadras, so ist die Stadt aufgebaut. Theoretisch. Wir fahren mal hoch, doch die Calle 13, in der das Hostal sein sollte, hoert einfach auf. Da kommen zwei Polizisten auf einem Motorrad angefahren. Ich winke sie herbei, wir fragen nach dem Weg. Die zwei sehr jungen Polizisten wollen’s genau wissen, fragen anch dem Namen des Hostals, kommunizieren mit der Zentrale. Dann sollen wir ihnen folgen. Mit Polizeieskorte fahren wir zu der im Footprint angegebenen Adresse. Eine Taxigarage. Wieder einmal Footprint life. Da koennen wir wohl nicht schlafen. Doch die zwei Jungs kennen ein anderes Hotel in der Naehe. Sie begleiten uns zum San Miguel. Sieht edel aus. Und das Zweibettzimmer kostet 60’000 Pesos. Huch. Da gehen wir doch zurueck zum Koala Inn. Doch der Concierge will wohl unbedingt, dass wir bleiben, zeigt Moni noch ein Zimmer mit Doppelbett und Privatbad fuer 30’000 Pesos. Dann bleiben wir halt. Wir bedanken uns bei der Polizei und lassen uns das Gepaeck vom Concierge hochtragen. Und falls wir was brauchen, sollen wir ihn einfach auf der 0 anrufen. So geht das.
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