11.06.2011 – 15.06.2011. 22,6 km. Mit der Stahlratte verlassen wir Cartagena und zugleich Südamerika. Mehr als 1,5 Tage verbringen wir mit dem Schiff auf hoher See, dann erreichen wir die San Blas Inseln. Hier verbringen wir einen Tag vor Anker, ein Traum aus kleinen Karibikinseln. Herrlich. Von hier ist es nicht mehr weit bis zum panamesischen Festland. Dort werden wir abgeladen und setzten unsere Füsse das erste Mal auf mittelamerikanischen Boden. Dieser begrüsst uns mit einer Wahnsinnstrasse.
Wir frühstücken noch etwas, dann laufen wir zum Club Nautico. Auf dem Weg kaufen wir in einem Tauchshop noch ein Piratenfähnchen. Wieder mal was neues fürs Bike. Wir haben ja schon lange nichts mehr gekauft… Kurz vor 9 Uhr stehen wir beim Steg. Es ist heiss. Drückend heiss, der Schweiss rinnt schon wieder. Die Motorradfahrer, die auch mit der Stahlratte reisen werden, warten schon. Dann kommt auch schon Ludwig angefahren. Auf dem Panga ein Bike. Aber keins von unseren. Dieses wird samt Gepäck und Fahrerin ausgeladen. Es ist Silke aus Deutschland. Wir unterhalten uns mit ihr, bis die anderen Passagiere mit ihren Alkoholladungen erscheinen. Dann werden wir aufs Boot gefahren. Wir besteigen die Stahlratte und belegen unsere zwei Einzelbetten.
Nun gibt’s Frühstück. Und was für eins. Richtig edel, mit Fruchtsalat, Fleisch, Gemüse, Käse, und zwar richtigem Käse, Rühreier, Baguette und vieles mehr, z.B. Nutella. Ich bin einfach nicht mehr hungrig, wir hätten unser Frühstück doch lassen sollen. Aber es passt schon noch was rein. Währenddessen legt die Stahlratte ab, wir fahren langsam aus der Bucht raus, dann geht’s durch einen Kanal aufs offene Meer hinaus. Endlich wird es kühler mit dem Fahrtwind. Herrlich.
Nach einer Weile macht sich die schon auf der Beagle gefühlte, leichte Übelkeit breit. Mir ist nicht schlecht, aber der Magen fühlt sich komisch an. Und schon gibt’s Mittagessen. Uff. Schon wieder essen. Später suche ich mir aus der grossen Boardbibliothek ein Buch aus. Dostojewskijs „Der Idiot“. Den Schunken wollte ich schon lange mal lesen. Ob ich das in der kurzen Zeit schaffe? Gute 800 Seiten. Mal sehen. Den Nachmittag verbringe ich mit Lesen und den Horizont fixieren. Das soll gegen die Üblkeit helfen. Abends kann sich jeder zum Essen nehmen, was er will. Ich verzichte mal auf weiteres Essen und lese noch lange. Dann lege ich mich in die Koje, wo es immer heisser wird. Ich mach die ganze Nacht kein Auge zu.
Um 5.30 Uhr beginnt Action auf Deck, hört sich an, als ob die Segel gehisst werden. Ich bleibe noch ein Weile liegen, kurz vor 6.30 Uhr begebe ich mich auf Deck. Tatsächlich. Die Segel sind oben. Aber nur der Wind reicht nicht, wir Motorsegelen. Cool.
Das Motorengeräusch hört sich übrigens toll an. Wie eine Dampflock. Dieser Ton hat die Stahlratee wohl auch schon zum Lieferanten von Hintergrundmusik in einem Hafenkonzert gemacht. Meine komische Übelkeit ist auch weg, ich geniesse den Morgen. Kurz nach 7 Uhr beginnt meine Küchenschicht. Alle helfen, oder sollten zumindest, einen Tag in der Küche. Jetzt heisst’s Früchte schnippeln, Käse hobeln, Gurken schneiden. Wieder gibt’s so ein leckeres Früchstück. Das ist schon ein guter Start in den Tag. Danach wasche ich ab. Mann, sind das viele Teller. Und noch mehr Besteck. Ich beginne zu schwitzen. Danach lese ich im Schatten auf Deck weiter, nicke immer wieder mal ein. Wir fahren den ganzen Tag weiter, der Himmel wird immmer finsterer. Es folgen erste Landkonturen in der Ferne, dann kleine Inseln. San Blas. Nun regnets’s in Strömen.
Klar, jetzt wo wir ins Paradies steuern. Gegen 16 Uhr ankern wir zwischen zwei kleinen Inseln. Etwas weiter weg hat es noch mehr. Wow. Wir sind in der wirklichen Karibik angekommen. In Coco Bandero Cays. In der Feren donnert und blitzt es.
Nass ist nass, bald darauf springe ich ins warme Wasser. Herrlich. Ich schwimme die paar Meter zur nächsten Insel. Und setze kurz einen Fuss auf eben diese. Da weht doch sogar ein kühler Wind. Mir wird bald kühl. Im Wasser ist es wärmer. Mit Moni schwimme ich zur nächsten Insel. In Inselnähe hat es viele riesige Seesterne am Boden. Danach hole ich mir noch kurz Schnorchelmaterial, ich würde gerne noch wissen, wie es unter Wasser aussieht. Nicht sehr spektakulär. Es wird nun langsam wirklich kalt, ich gehe zurück an Board. Wir liegen nun ja vor Anker, nun beginnen alle zu saufen. Dies geht nach dem Nachtessen weiter. Zudem werden alle Nachbarschiffe mit lauter Musik beschallt. Ich widme mich lieber meinem Buch. Die anderen wollen später noch auf eine Insel fahren. Lagerfeuerromantik. Wir wollen passen. So wird auf der Insel ein Feuer in Gang gebracht. Alle machen sich auf den Weg auf die Insel, zum Schluss schwimmen Ludwig, der Kapitän und Donato, auch ein Crewmitglied, rüber zur Insel. Das wäre jetzt schon noch cool, so ein Nachtbad. Kurz danach stürzen auch wir uns ins Wasser und gesellen uns eine Weile zum angeheiterten Trupp. Der Mond scheint ziemlich hell, die Stimmung ist eigentlich ganz ok. Doch bald schwimmen wir wieder zurück auf die Stahratte. Dort ist es nun schön ruhig.
Monika schläft draussen auf Deck, mir sind die Sonnenmatten zu hart. Irgendwann kommen die Insulaner zurück, relativ ruhig. Und der Morgen ist auch ruhig, alle schlafen noch. Gegen 7 Uhr sehe ich die ersten Sonnenstrahlen durch die Tür reinfallen. Bald darauf kommt Moni runter und legt sich hier nochmals hin. Ich stehe auf und gehe an Deck. Heute sieht es hier doch schon viel besser aus.
Ich suche mir Schnorchelmaterial. Ludwig gibt mir den Tipp, zu einem nahen Riff zu schwimmen. Das tue ich dann auch. Ich sehe ein paar bunte Fische, aber sehr spektakulär ist schnorcheln hier wirklich nicht. Ich umschnorchle das ganze Riff, und schwimme zur Insel, von da bewege ich mich nach einer knappen Stunde wieder aufs Boot zurück. Schnorcheln macht hungrig. Zum Glück gibt’s gleich leckeres Frühstück. Nach dem Frühstück besucht eine Kuna-Señora die Stahlratte. Die Kunas sind die Indigenas der San Blas Inseln. Die Señora bietet tolle Artesanias an, darunter wirklich schön gefertigete Wandbehänge, oder was die Stoffe auch immer sind. Wirklich wunderschön, die Sachen.
Aber jetzt gibt’s nichts mehr. Gut, dass das letzte Paket erst gerade von Cartagena nach Hause geschickt wurde… so komme ich gar nicht erst in Versuchung. Dann darf sich die Señora auch noch den Bauch vollschlagen. Ich lese eine Weile, dann fährt eine erste Gruppe mit dem Panga zur Mininsel raus. Ich und Kandra wollen schwimmen, Moni schliesst sich uns an. Ist noch interessant, mit der Strömung schwimme ich immer wieder in eine falsche Richtung, mal hierhien, mal dorthin, muss öfters den Kurs korrigieren. Vor der Insel wird das Wasser wieder flacher. Und siehe da, eine Tortuga, langsam schwimmt sie unter mir her. Cool. Ich folge ihr eine Weile. Bald darauf erreiche ich die Insel. Die ist wirklich winzig, etwa 10 x 20 Meter und in 1 Minute zu Fuss umrundbar. Mit so richtig weissem Sand und 2 Kokospalmen. Herzig.
Ich schnorchle einmal um das Riff des Inselchens. Noch ein paar bunte Fische. Und wo bleiben die Seelöwen? Oder die Haie? Tja, die ersteren gibt’s hier nicht, die letzteren sind wohl nicht in dem seichten Wasser anzutreffen. Dann hänge ich mich an den Strand und lasse mich von der Brandung treiben, buddle mich mit Sand zu und rolle wieder ins Wasser. Das ist nur wirklich karibisch. Wunderbar. Nach einer Weile fährt das Panga zurück, Moni und ich schwimmen wieder. Wenigstens ein bisschen Bewegung. Natürlich bin ich nun wieder hungrig, es gibt Brötchen der Kunas, die übrigens einfach wie Brot schmecken, zum Belegen mit dem, was der Kühlschrank hergibt. Dann ist wieder lesen angesagt, es fehlt immer noch einiges vom Idioten. Vielleicht ist das Buch einfach zu dick für 2,5 Tage. Und irgendwie tut mir der Rücken weh. Ist das Sonnenbrand? So ist es. Und ich wollte noch mit T-Shirt schwimmen gehen, wie ich das sonst immer getan habe. Tja, das Wasser ist einfach tückisch. Die Kunas hatten Langusten vorbeigebracht, die liegen jetzt kümmerlich in zwei Körben. Uh. Die armen Dinger leben noch und brüten in der Sonne. Und sollen Abends auf den Grill.
Gegen den späten Nachmittag schwimme ich nochmals eine Weile. Baden im Meer ist einfach schon was Geniales. Das findet auch die Crew, die sich samt schwimmender Bar auf den Weg zur Insel macht.
Abends fahren wir nochmals auf die Insel, die armen Langusten liegen nun auf dem Grill. Ich verzichte gerne darauf. Die sollen ja sehr lecker sein, aber nein danke, ich mag wirklich keine Meerestierchen.
Ich laufe einmal um diese Insel, sie ist etwas grösser, aber in 5 Minuten ist man auch drumherum gelaufen. Ich fahre bald wieder zurück auf die Ratte, zum Lesen. Ich habe die Hoffnung noch nicht ganz aufgegeben. Zwischendrin schwimme ich ein letztesMal ums Boot, dann lese ich in die Nacht hinein. Und sehe zu guter letzt ein, dass ich das Buch nicht mehr schaffen werde. Ich werde morgen einfach noch die letzten 2 Kapitel lesen. Und ich werde mir das Buch schon noch ganz vorknöpfen. Irgendwann einmal…
Die Nacht ist warm, ich schwitze. Frühmorgens kehren die letzten Insulaner zurück, heute nicht mehr so leise. Um 5.15 Uhr beginnt die Action auf Deck. Der Motor wird gestartet, dann rasselt die Ankerkette hoch. Die Fahrt geht weiter. Und bald darauf höre ich draussen laut den Regen prasseln. Kurz vor 7 Uhr stehe ich auf, es regent immer noch. Da hatten wir gestern eine wunderbar sonnigen Tag erwischt. Ich reibe nochmals etwas frische Aloe auf meinen Sonnenbrand. Das tut gut. Aber ich bin ja noch heilig, einige andere hat es gestern wirklich übel verbannt. Gegen 8.30 Uhr ankern wir vor Carti, 4 Kuna-Inseln nahe des Festlandes.
Bald gibt’s Frühstück, heute drinnen. Ruthy bringt uns Cracker, Keckse und Nüssli. Reiseverpflegung. Die bräuchten wir. Wir dürfen uns auch noch Sandwiches machen, zudem können wir Bananen mitnehmen. Denn der Weg soll hart werden, rauf und runter. Ludwig meinte, dass wir bestimmt oft schieben müssten. Na dann, da sind wir ja gespannt. Es kommen immer mehr Leute aufs Boot, Kuna-Besucher. Ich stehe auf Deck und plötzlich ruft einer:“Delfine!“ Da schwimmen zwei nicht weit vom Schiff weg herum. Dann verschwinden sie wieder, kurze Zeit später tauchen sie wieder auf. Schöne Tiere. Und so gross. Dann heisst’s zahlen und übrige Pesos tauschen. Nun kommt der Migrationsbeamte aufs Boot, um die Pässe zu stempeln. So ist einreisen einfach. Dann passiert wieder lange nichts, bis Ludwig ruft:“Gepäck rauf!“ Die ganze Truppe verabschiedet sich und fährt per Boot aufs Festland. Die Motorradfahrer und wir bleiben an Board zurück. Wir bekommen alle noch ein Stahlratten T-Shirt geschenkt. Die gibts als Geschenk nur für Motorrad- und Radfahrer. Dann wir das erste Motorrad in Position gebracht und der Anker wird wieder gehoben.
Wir fahren noch etwa 20 Minuten bis zum Festland. Nach mehrmaligem Anlegemanöver ist der Bug der Stahlratte nahe genug an dem kleinen Steg. Nun müssen die Motorräder per Seilwinde über den Bug hinausbefördert werden. Alle helfen, wir auf Deck, die Herren auf dem Steg. Zu guter letzt werden unsere Bicis auch auf diesem Weg an Land geschafft, das Gepäck wird runtergereicht.
Wir verabschieden uns von der Crew, dann bringt uns Ludwig mit dem Panga an den Steg. Wir betreten das erste Mal mittelamerikanisches Festland. Oder Schwebeland. Der Steg zählt vielleicht noch nicht ganz. Wir müssen noch umpacken, Ludwig verabschiedet sich von uns. Dann verlässt ein Motroradfahrer nach dem anderen die Anlegestelle und die Stahlratte nimmt wieder Kurs auf das Paradies.
Unter aufmerksamen Kuna-Blicken beladen wir die Bikes, als ich feststelle, dass mein hinteres Schutzblech total verbogen ist. Also Ludwig, so was sollte bei bezahltem Biketransport nicht passieren. Aber nun ist er schon weg. Na ja, so schlimm ist es nicht, ich biege es wieder zurecht, hinten bleibt einfach ein riesiger Buck, der aber die Radbewegung nicht stört. Dann sind auch wir startklar, kurz nach 13 Uhr. Wir kommen nicht weit, schon müssen wir die Pässe zeigen und 1 $ bezahlen. Wohl die Hafengebühr. Es ist heiss und feucht hier, zum Glück ist der Himmel bedeckt. Und es regent nicht mehr. Nun geht’s es auf Asphalt weiter, einen Hügel hoch, das steht eine Militärkontrolle. Wieder müssen wir die Pässe zeigen. Das ist ja schon fast Rekord. Nun wird’s hügelig, es geht steil runter, dann steil hoch. Megasteil. Ich habe so ein ecuadorianisches Deja-vu. Wir schieben. Fahren. Bis zur nächsten Wahnsinnssteigung. Was ist das auch für eine Strasse?
Kein Wunder, dass der Trupp von 4 x 4 Fahrzeugen abgeholt wurde. Wir schieben wieder, als wir einen Bauarbeitertrupp passieren. Sie meinen, dass es noch lange so weitergehe und vor allem noch steiler werde. Noch steiler? Einer sagt, dass die Arbeiter um 16 Uhr mit dem Camion heimkehren würden, sie könnten uns dann mitnehmen. Sehr nett Wir schieben weiter, da eilen zwei Arbeiter herbei und helfen schieben. Geht viel besser. Oben angekommen, schnaufen und schwitzen alle vier. Wir stossen noch etwas weiter, dann essen wir am Strassenrand unsere Sandwiches. Zum Glück ist es bewölkt. In der Ferne donnert es. Hier sind wir nun von dichtem Regenwald umgeben, grosse Schmetterlinge umflattern uns. Und es hat schöne Blumen am Strassenrand. Immer wieder mal fährt ein Pick-up vorbei. Wir könnten auch mit so einem mitfahren. Moni streckt den Daumen raus, das zweite Fahrzeug hält. Und nimmt uns mit. Tja, wir geben wieder mal auf. Die Strasse geht weiter rauf und runter. Teilweise sind auch die Abfahrten so steil, dass wir uns nur noch verdutzt anschauen. Wie kann man nur solche Strassen bauen? Und Subidas folgen auch noch viele, Wir hätten heute nicht einmal die Lodge erreicht und uns wahrscheinlich zu Tode geschoben. Krasse Strasse. Nun wechselt die Landschaft von Regenwald zu sehr hügeliger Landwirtschaftszone. Nach 35 km erreichen wir die Panam, wo uns die Señores rauslassen. Das war sehr nett. Mittlerweile regnet es wieder leicht. Wir biegen rechts ab, hügelig geht’s weiter. Es sieht hier aus wie in Kolumbien, die Cebu-Kühe schauen uns von ihren Weiden nach. Gegen 16.30 Uhr erreichen wir Chepo. Dor quartieren wir uns im einzigen Residencial ein. Panamá startet teuer, 20 $ für das Zimmer. Und das allererste Mal zahlen wir dafür, dass die Bikes sicher weggeschlossen werden. Hoffentlich geht das nicht so weiter. Nun können die Haare endlich wieder mal mit Shampoo gewaschen werden. Und es ist etwas kühler hier. Schön.Trotz der eher kurzen Disanz von heute sind wir eher kaputt. Kann in meinem Fall auch daran liegen, dass ich die letzten 3 Nächte nicht viel geschlafen habe.
Kurz nach 6 Uhr verlassen wir Chepo. Der Himmel ist leicht bewölkt, es ist noch nicht allzu heiss. Wir fahren zurück auf die Panam, dort geht’s mehr oder weniger flach weiter. Nun hat es mehr Verkehr und keinen Seitenstreifen. Den hatte es gestern auch nicht, jedoch hielt sich der Verkehr in Grenzen. Die Busfahrer sind aber ganz anständig, sie überholen nicht wie gepickt, sondern warten, wenn es Gegenverkehr hat. Viele vorbeifahrende und entgegenkommende Fahrzeugfahrer hupen und winken, doch einer macht mir da doch ein wirklich obszönes Handzeichen. Bitte!? So fahren wir lange dahin, bis langsam Leben in den Strassenrand kommt, Tiendas, Ferreterias, Fruchtstände, dann mehr Verkehrschaos, Mac Donald’s, Supermercados, Megamalls. Wir nähren uns definitv Panamá City. Nun ist die Panam 6-spurig, mit noch mehr Verkehr. Da muss man sich ganz schön konzentrieren, denn die Fahrzeuge kommen von allen Seiten. Es hat zwar wieder einen Seitenstreifen, aber der ist oft zu schlecht zum darauf Fahren oder dann wieder nicht vorhanden. Bei einer Tankstelle machen wir kurz Pause, von hier aus sieht man nun die Wolkenkratzer der Stadt. Und da wollen wir wirklich hin? Wir stürzen uns wieder in den Verkehr, schwitzend und dreckig. Und mein neues T-Shirt sieht nach 3 Tagen Stahlratte und einem halben Tag Panam schon wieder aus wie Sau. Schrecklich. Wir erreichen eine Abzweigung, Panamá Libre und Panamá Cuota. Wir fragen, der Señor meint, auf den Highway dürften wir mit den Bikes nicht. Na dann, Panamá Libre. Noch 20 km bis ins Centro. Und der Verkehr wird immer dichter. Da ist volle Konzentration gefordert. Noch 10 km. Anstrengend ist das. Wir folgen den Schildern ins Centro, mal vorbei an slumig ausschauenden Hochhäusern, dann wieder völlig fehl am Platz scheinenden, kleinen Kolonialhäusern mitten im Hochhausdschungel. Dann das Schild Calidonia, da wollen wir hin, zumindest in diese Richtung. Calle 40, wir wollen zur 29. Wir biegen links ab, fahren weiter runter. Ein paar Strassen weiter unten sehe ich den Pazifik. Jetzt sind wir vom Atlantik an den Pazifik gefahren, schon cool. In so kurzer Zeit. Es folgt die Calle 32, dann 29. Hier soll es ein paar günstige Hostales geben. Na ja, günstig ist ein relativer Begriff. Panamá scheint wirklich teuer zu sein. Uff. In der Pension Las Tablas finden wir schlussendlich ein Zimmer für 18 $. Und die Bikes dürfen wir umsonst auf den Balkon stellen. Ok, das nehem wir. Nun dürfen wir uns den Dreck vom Körper waschen. Frischgeduscht gehen wir in den gegenüberliegenden Supermercado. Wir sind in einem neuen Land, wir dürfen uns ein Packung Chips kaufen. Und hier gibt’s wieder Papas Lays. In grossen Tüten. Fein. Ich darf mir auch noch eine Cola kaufen. Der Rest des riesigen Supermercados ist gefährlich, wir gehen gleich zur Kasse. Auch das ist’s gefährlich, Snickers, Twix, M&M’s. Und viel billiger als in Kolumbien, Ecuador oder weiter im Süden unten. Es gibt sogar M&M’s mit Kokosnuss. Na ja, vielleicht für die Weiterreise…
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