14.10. – 17.10.2011. Oaxaca ist keine sehr spezielle Stadt und die Aktivitäten halten sich bis auf zwei Stadt-Sightseeingtouren auch in Grenzen. Es gäbe hier zwar einiges zu sehen, aber irgendwie ist Nichtstun auch mal schön. Da es aber trotzdem ein bisschen zu schreiben und zeigen gibt, folgt ein Minieintrag zu dem Stadtaufenthalt.

14.10. – 17.10.2011. Wir verweilen also einige Tage in Oaxaca. Pedro Martinez verhilft Monika zu einer neuen Felge und einem neuen, mittleren Kettenblatt, zudem bekommt er ihre Gänge wieder hin. Hier gibt es auch einen gutsortierten Bikelanden, den „Zona Bici“. Dort findet man wirklich fast alles. Für meine mittlerweile schon wieder zerrissenen Handschuhe finde ich dort auch Ersatz. Während Moni diesmal auf Testfahrtgeht, mache ich mich auf die Suche nach besserem Kartenmaterial. Pedro hat mir das INEGI empfohlen. Das geografische Institut. Das liegt einen guten Fussmarsch ausserhalb, aber dabei sehe ich gleich einiges von der Stadt. Oaxaca hat eine grosse Plaza, oder Zócalo, wie es hier heisst, mit der schönen barocken Catedral aus dem 17. Jahrhundert. Ich gehe weiter zum eindrücklichen, abenfalls im Barockstil gebauten Templo de Santo Domingo.

Der Zócalo mit der Catedral

Der Templo de Santo Domingo

Vorbei an weiteren, schönen Kirchen, einem zu klassischer Musik tanzenden Wasserspiel und einer Hochzeitsgesellschaft entferne ich mich vom Zentrum.

Tanzendes Wasserspiel vor dem Templo de la Nuestra Señora de Guadalupe

Die Strassenfeger sind auch unterwegs. Und zwar sehr gemächlich.

Und Oaxaca wird mir immer sympathischer. Der erste Eindruck war nicht gerade berauschend, aber die Strassen im Zentrum sind nett, es hat viele Cafés, Kunstgalerien, Artesanialäden und farbige Marktsrände. Als ich beim INEGI ankomme, ist dieses wie schon fast vermutet geschlossen. Es ist Samstag. Nun denn, laufe ich halt wieder zurück. Auf anderen Wegen erweitere ich meine Sightseeingtour. Ich sehe mir noch weitere Kirchen an und beobachte die Leute. Heute ist es auch richtig warm hier, bei viel Sonnenschien. Ein friedlicher Tag. Abends kochen wir selbst was. Mit dem Benzinkocher ist der Brennstoffnachschub gesichert. Doch manchmal ist die Pfanne eher etwas klein für das geplante Menu.

Mehr hat definitiv nicht in der Pfanne platz

Am Sonntag spazieren wir nochmals durch die Innenstadt. Wir degustieren einen Mezcal und einige Mezcal-Liköre. Die gibt’s da alle auch in kleinen Fläschen. So kaufe ich mir einen Mezcal und Moni bereichert sich mit einem Likör. Bald trennen wir uns, ich besuche all die Orte und Kirchen, die ich gestern noch nicht gesehen habe. So lande ich in der Casa de Cultura mit einer eher kuriosen Kunstausstellung. Aber ganz interessant. Auch vor dem Templo de Santo Domingo stehen Kunstwerke auf der Strasse. Dort könnte man sich auch noch an einem Kunstprojekt beteiligen. Soll ich? Ach, heute ist Ruhetag…

Strassenkunst

Dekorierter Hauseingang

Auch in Oaxaca ist die ganze Stadt mit Totenkopf- und Skelettfigern verziert. Der Tag der Toten naht. An diesem Tagen muss ich unbedingt in einer Stadt mit einem Anlass oder Umzug sein. Das möchte ich so gerne mal sehen. Ich laufe nochmals bei der Basílica de la Soledad vorbei. Von dort hat man auch einen guten Ausblick auf Teile der Stadt.

Die Basílica de la Soledad

Dann folge ich der Stadtkarte, ans andere Ende der Stadt. Dort hat es nochmals ein paar Kirchen. Heute ist der Himmel ziemlich bewölkt, dann und wann fallen auch ein paar Tropfen. So viel Laufen macht müde, vor allem die Füsse. Mit einem Fruchtsalat gestärkt mache ich micht auf den Weg zurück ins Hostal. Dieses ist ja wirklich gut und günstig, aber ich habe wieder einmal Bichos, wohl die altbekannten Flöhe, im Bett. Aber die Señora hat schon das ganze Bettzeug gewechselt und die Matratze eingesprüht. Die ist nun bereit für eine kleine Sonntagssiesta. Davor gibt’s aber noch ein Schlückchen Mezcal. Auch in der Mini-Flasche ist der obligate Gusano, der Wurm, drin. Dieser verleiht dem Mezcal Farbe und wohl auch Geschmack. Fein!

Mini-Mezcal mit obligatem Gusano

Ja, eigentlich könnte man hier noch einiges unternehmen, z.B., sich die archäologische Stätte der Zapoteken-Kultur von Monte Albán ansehen. Oder den ethnobotanischen Garten besuchen. Dort werden in Südmexiko heimische Pflanzen gezeigt, die früher und auch noch heute eine wichtige Rolle im Leben der Menschen hier gespielt haben und immer noch tun. Man kann etwas über die verschiedenen Agaven-Pflanzen und die Herstellung von Mezcal, Tequila und Pulque lernen. Mal sehen, hört sich ja sehr interessant an. Vielleicht finden wir den Weg dahin noch, vielleicht auch nicht. Morgen geht’s auf jeden Fall wieder auf die Strasse und ich hoffe, dass wir nun mit den neuen Karten diesen Weg, den nach Norden, ohne grössere Umwege finden werden.