30.01. – 09.02.2012. 202 km. Der Grenzübergang in die Staaten ist wie vermutet mühsamer als alle vorangegangenen. Danach erwartet uns eine andere Welt. Es ist auf den ersten Blick sehr sauber, überall hat es Bike Lanes und alles wirkt so… amerikanisch. Viele Dinge bringen mich zum Staunen. Diverse Shoppingtouren bringen technische Schwierigkeiten mit sich und wir treffen auf sehr nette Gastgeber. Ein interessanter Start.

Route: Tijuana – Chula Vista – San Diego* – Chula Vista* – San Diego – Carlsbad* – Dana Point – Aliso Viejo*

30.01.2012. Nach einem letzten mexikanischen Eierfrühstück und einer längeren Verabschiedung von Mario und Team machen wir uns gegen 11 Uhr auf den Weg in Richtung Grenze.

Abschied von Mario und Team, Abschied von Tijuana

Wir werden heute zum ersten Mal bei einem „richtigen“ Warmshower übernachten, bei Jay und Barbara in San Diego. Jay arbeitet nahe der Grenze und wird uns nach der Arbeit gleich selbst zu seinem Heim führen. Viel einfacher. Darum sind wir relativ spät dran. Wir fahren los, schon bald treffen wir auf eine lange Autoschlange. Wollen die alle über die Grenze? Ja, dies ist die Spur nach San Diego. Wir können noch eine Weile in der danebenliegenden Spur fahren, dann müssen wir uns neben all die Autos zwängen. Aber wir kommen immer mal wieder nebenan vorbei. Dann stehen wir wieder mit im Stau.

So schön ist es im Stau

Nun, der Señor des Hotels hatte uns den Highway empfohlen, wir wollten den Fussgängerübergang nehmen. Dann stehen wir wieder im Stau. Kein Wunder, wollen wir doch über „the busiest border crossing of the world“. Diese Aussage kann ich gut nachvollziehen. Nun fahren wir an ein paar Artesanialäden vorbei, dann geht’s auf die Barrieren zu. Und schon werden wir rausgepfiffen. Mit den Bikes dürfen wir nicht hier durch, wir müssen durch den Fussgängerzoll. Wir überqueren also die etwa sechs vollen Spuren, sehr zur Freude der Autofahrer. Dann durch das Gate. Hm. Ich stelle mal fest, dass dies schon sehr nach USA aussieht. Die mexikanische Migration sollte eigentlich auf der anderen Seite sein. Ist sie auch. Wir müssen wieder raus. Das war ein Miniaufenthalt in den Staaten. Und jetzt? Wieder über all die vollgequetschten Autospuren, dann über eine Brücke. Dort oben ist die Migration. Aber die falsche. Wir müssen ganz runter, dann um die Kurve und ganz nach hinten. Dort finden wir dann die korrekte Migration. Der dortige Señor schaut uns ziemlich verdutzt an. Ausreisestempel? Bräuchten wir nicht. Wir hätten einfach in die Staaten einreisen können. Wo sollen wir denn nun die Touristcard bezahlen? Bezahlen? Jetzt wird der Señor hellhörig. Klar. Nun gibt’s auch einen Ausreisestempel. Aber rein theoretisch hätte es keinen gejuckt, wenn wir ohne zu bezahlen ausgereist wären. Aber man will ja nichts riskieren. Vielleicht will ich eines Tages nach Mexiko zurückkehren. Nun müssen wir wieder auf die andere Seite zurück. Diesmal geht’s einfacher, wir erwischen die Fussgängerbrücke. Aber was ist das? Vorhin waren da fast keine Leute, nun reicht die Fussgängerschlange bis weit nach hinten. Wir haben’s total verschlampt. Da müssen wir wohl hinten anstehen, da wir schon etwas unfreundlich darauf aufmerksam gemacht werden, dass die Schlange da hinten beginne. Dann wohl. Schnell anstehen, da folgt schon die nächste Menschenflut. Wir stehen also wieder im Stau. Doch eigentlich geht das Ganze doch vorwärts. Dann betreten wir zum zweiten Mal die Staaten. Nun geht’s zügiger vorwärts, dann stauen sich die Menschenmassen wieder.

So viele Regeln, welcome to the US

Bei der Passkontrolle teilen sich die Schlangen. Monika geht durch, ich gehe an einen anderen Schalter. Der Typ fragt, ob ich einen Stempel hätte. „Nein, aber den bekomme ich ja jetzt.“ Nun fragt er, ob ich ein Visum hätte. „Nein. Ich reise mit dem Visa Waiver Program ein.“ Nun faselt er etwas davon, dass mein ESTA-Formular nur für Einreisen aus der Luft gelte, nicht für Landeinreisen. Ich müsste zurück, fast nach Mexiko, dort bekäme ich einen Einreisestempel. Wie auch immer. Monika konnte ohne Probleme durch. Dann versuch ich’s doch einfach auch bei diesem Beamten. Mein Pass wird geprüft, ich darf durch. Ich frage sicherheitshalber noch nach, ob ich keinen Stempel brauche. „Nein. wozu?“ meint der Beamte. Dies bestätigt auch die Kollegin. Ja gut, nun hoffe ich, dass ich ganz legal in den Staaten bin. 3 Monate können wir hier bleiben. Darum ändert sich das Ziel im Norden etwas. Wir fahren nun nach Inuvik, da wir nicht mehr nach Alaska können. Aber der Einfachheit erzähle ich den Amis, wir fahren nach Alaska… Nun muss das ganze Gepäck geröntgt werden, dann sind wir draussen, oder eben drinnen. 13 Uhr. Das Ganze hat 2 Stunden gedauert. Eigentlich ganz ok, wenn man die ganzen Umwege bedenkt.

„Drüben“ wartet schon der Trolley. Ziemlich advanced…

Ich werde gleich von einer Amerikanerin angequatscht. Sie findet mich megacool. Ok. Wir essen erst mal was, dann rufe ich Jay an. Er gibt Treffpunkt und Richtung an, denn wir sind trotz so langer Zeit in Tijuana etwas unvorbereitet und ohne Google Map losgefahren. Aber im Fragen haben wir ja Übung. Klappt auch hier. Wir müssen nach Chula Vista. Das ist einfach zu finden. Dort frage ich in einer Tankstelle nach dem genaueren Weg. Die zwei Typen beraten sich auf albanisch? Oder polnisch? Dann meinen sie, dass sie keine Ahnung haben. Willkommen in Amerika. Aber ein richtiger Ami kann mir weiterhelfen. Wir müssen zum Bay Boulevard. Den finden wir, nun aber rechts oder links. Ich winke zwei vorbeifahrende Rennradler ran. Mit seinem iPod versucht einer der beiden den Treffpunkt auszumachen. Das klappt nach einiger Zeit auch, dann fährt uns Jason sogar noch dahin. Sehr nett. Beim Treffpunkt wartet auch schon Jay. Alles klar. Wir fahren gemeinsam eine gute Stunde zu seinem Haus in San Diego. Wow! Cooles Haus! Dort begrüsst uns auch schon seine Frau Barbara. Sie zeigen uns unser Zimmer. Mit bequemem Bett. Super. Barbara hat Kekse gebacken, die sie gleich an die Homeless People verteilen wird. In der Zeit werden wir von Jay zum Abendessen eingeladen. Pizza. Sehr leckere Pizza! Nun, unser erster „echter“ Warmshower ist supernett und unser Heim ziemlich luxuriös. Die warme Shower ist perfekt und dann dürfen wir auch noch die Waschmaschine benutzen. Ein guter Start in Amerika.

31.01. – 03.02.2012. Bei Barbara und Jay können wir nur zwei Nächte bleiben, das war von Anfang an klar. Aber Jay hatte gemeint, dass er uns eine andere Bleibe organisieren kann. Sonst müssten wir nun nach einem neuen Warmshower Ausschau halten, was in so engem Zeitraum schwierig und mühsam sein könnte. Nun warten wir also auf Jays Bescheid. Eigentlich hätten wir viel zu erledigen, doch in dieser Situation wollen wir auch die Bikes noch nicht gleich in die Werkstatt bringen. Aber Jay ruft bald an, bei seinem Arbeitskollegen können wir unterkommen. Cool! Nun fahren wir mit den Bikes doch mal in eine empfohlene Werkstatt. Jays Arbeitskollege wohnt in Chula Vista, doch fragen kann man ja mal. Doch die Jungs sind bis kommenden Montag ausgebucht. Heute ist Dienstag. Uff! Jetzt müsste Internet her. Doch die Bibliothek, wahrscheinlich einer der wenigen Orte, wo in den Staaten noch Internetmaschinen stehen, öffnet erst um 12.30 Uhr. Erneutes Warten ist angesagt, doch dieses kann mit Mittagessen überbrückt werden. Dann können wir in die Bibliothek, nun suchen wir nach Bikeshops in Chula Vista, wo Bill wohnt. Wieder im Haus rufen wir im REI, einem grossen Outdoorshop mit Bikeabteilung an. Ausgebucht bis Samstag. Tja. Zeit für Plan B. Wir bringen die Bikes erst später in den Service und melden uns an. Santa Barbara wäre ein idealer Ort. Dafür müssen wir aber wieder ins Internet, also zurück zur Bibliothek. Alles ganz schön kompliziert hier. Und es wird langsam auch echt nervig. Mit den neuen Daten fahren wir zurück zu Jays Haus. Barbara ist schon daheim. Wir erzählen ihr von unserem eher erfolglosen Tag. Sie greift gleich zum Telefonhörer und ruft bei einem anderen Bikeshop an, wo Jay ein Bike gekauft hat. Dort können wir gleich schnell hin. Super. Machen wir natürlich sofort. Die Jungs können unsere Bikes bis Donnerstag Abend herrichten. Cool! Danke Barbara, dass das Ganze doch noch geklappt hat. Später fahren wir wieder in ein Restaurant. Zum Pizza essen. Bill kommt auch. So lernen wir unseren neuen Gastgeber schon heute kennen. Ein sehr sympathischer Typ.

Am nächsten Tag heisst die Mission „Rechner kaufen“. So der Plan. Internetcafes gibt’s in den Staaten fast keine mehr, ein eigener Laptop wäre sicher von Vorteil. Hier gibt’s eine telefonische Auskunft zu Busfahrrouten. Dort rufen wir gleich mal an, wir wollen ins Mission- bzw. Fashionvalley. Das geht ganz einfach, in einer guten halben Stunde sind wir in Mission Valley, dort gibt’s einen Best Buy. Monika will sich dort ein ihr empfohlenes Netbook ansehen. Doch Netbooks gibt’s keine mehr zu kaufen. Die wurden wohl schon fast ganz von iPad und Konsorten abgelöst. Monika ist etwas überfordert, hat sie doch keine Ahnung von dem ganzen Zeugs. Ich finde schnell die Mac Abteilung. Dort steht mein Wunschobjekt. Das 11″ MacBook Air. Das ist auch gerade noch im Angebot. Ein offizieller Mac-Mensch beantwortet all meine Fragen. Und bald halte ich eine Schachtel und der Hand. Wunderbar. Monika ist mittlerweile einem Nervenzusammenbruch nahe. Nichts funktioniert, das Netbook kannn auch online nirgends einfach bestellt werden. Wir fahren mal weiter ins Fashion-Valley, eine grosse Shopping Mall. Bald laufen wir an einem Microsoft-Laden vorbei. Ich schlage Monika vor, doch dort mal reinzuschauen. Hier wird sie gleich bedient und findet Gefallen an einem MacBook-ähnlichen ASUS. Sie ist nun in guten Händen, ich suche noch den Apple Store auf. Ich brauche noch eine gute Hülle für mein neues Baby. Hier ist im Gegensatz zum Microsoft-Shop die Hölle los. Es wuselt nur so in dem Laden. Ich werde aber gleich bedient, hier arbeiten 300 Leute, und finde ein gute Hülle. Ich will zur Kasse, doch ich kann mit Kreditkarte auch gleich an Ort und Stelle bezahlen. Die Karte wird einfach durchs iPhone des Mitarbeiters geschoben, die Quittung bekomme ich per E-Mail. Ich bin baff. Staune nur noch. 2,5 Jahre Zivilisationsabwesenheit hinterlassen wohl doch ihre Spuren. Was es nicht alles gibt. Nun warten wir noch, bis Monikas Rechner mit all ihrem Zusatzzeugs aufgesetzt ist, dann nichts wie heim. Doch aus Rechnerausprobieren wird nichts, wir ziehen ja noch um. Jay fährt uns zu Bill. Alles wieder zurück nach Chula Vista. Seufz. Jay hatte angetönt, dass Bill ein grosses Haus hätte. So ist es, was für ein Hütte! Echt gross! Wir bekommen unser eigenes Zimmer inklusive Bad. Es wird immer besser.

Bills Lebensgefährtin Twila gibt uns eine genaue Skizze, wie wir zur Otay Ranch kommen. Es folgt der nächste Shoppingtrip. Zum REI, dem Outdoorshop. Unsere Ausrüstung hat in der letzten Zeit ziemlich gelitten, vieles muss ersetzt werden. Das steht heute auf dem Programm. Nach einem fast 4-Meilen Spaziergang sind wir da. Ohne Bike oder Auto ist man wirklich fast aufgeschmissen, denn öffentlicher Verkehr ist hier eher ein Fremdwort. Nun verbringen wir etwa 4,5 Stunden in dem Laden. Eine lange Zeit. Danach sind wir ziemlich kaputt. Nun müssen wir aber noch heimlaufen, da die Busse hier nur etwa alle 1 – 1,5 Stunden fahren. Amerika ist wirklich ein Autoland. Nach dem langen Fussmarsch zurück laden uns Bill und Twila zum Mexikaner zum Abendessen ein. Auf dem Heimweg fahren wir an dem am Morgen schon gesehenen Swimmingpool vorbei. Bill meint, wir könnten morgen auch schwimmen gehen. Vielleicht etwas kalt. Aber es gäbe da auch ein Jacuzzi. Das hingegen nähmen wir. Nun meint Twila, dass ein solches auch bei ihnen im Garten steht. Wir könnten auch das benutzen. Cool, cool, oder eben hot.

Der letzte Tag hier steht ganz im Zeichen meiner neuen Errungenschaft. Endlich kann ich meinen neuen Mac ein erstes Mal einschalten. Funktioniert alles. Na ja, die Kamera ist ein wenig wankelmütig. Aber in der ganzen Zeit in Internetcafes habe ich mich wohl an PCs gewöhnt. Welch Schande. Ich habe noch etwas Anfangsschwierigkeiten, aber das ändert sich nun hoffentlich schnell wieder…. Und dann gibt es jetzt natürlich noch das Jacuzzi. Ein guter Abschlusstag in San Diego oder eben Chula Vista. Abends fährt uns Bill nach San Diego, die Bikes sind fertig. Als ich nun bezahlen will, funktioniert meine Kreditkarte nicht. Was denn? Wie ich später erfahre, wurde diese wegen Fraudverdacht gesperrt, ich aber nicht informiert, weil meine angegebene Telefonnummer nicht mehr funktioniert… Aber Monika kann mir aushelfen. Das Ganze dauert eine Weile, doch dann haben wir wieder alles beisammen. Wirklich ein super Service, den wir hier die ganzen Tage bekommen haben. Ganz herzlichen Dank Bill und Twila!

04.02.2012. Von Twila bekommen wir wieder ein gute Skizze wie wir aus Chula Vista rauskommen. Und es gibt am Morgen einen Kaffee. Guter Start. Dann geht’s los. Twilas Beschrieb passt wunderbar, ohne Probleme fahren wir nach San Diego rein. Überall hat es Bike Lanes, das ist ziemlich fortgeschritten. Dort ein Deja-vu. Hier fuhren wir am Ankunftstag schon mit Jay durch. Dann erreichen wir San Diego Downtown. Nun geht’s dem Wasser entlang weiter. Im Hafen steht ein Flugzeugträger und ein riesiges küssendes Paar. Die Statue soll anscheinend Ende Monat demontiert werden.

Einfahrt in San Diego Downtown

Matrose küsst Krankenschwester im Tuna Harbour

Schlussendlich auf dem Highway 101

Nun wird’s schwieriger, aber mit einigen Umwegen und Durchfragen erreichen wir schlussendlich den historischen Highway 101. Heute Samstag ist hier viel los auf den Strassen. Vor allem sportlich. Hunderte von Joggern, die meisten laufen halbnackt durch die Gegend. An dieses Bild muss ich mich noch gewöhnen. Schon in San Diego liefen die meist jungen Frauen und Männer ziemlich offenherzig rum. Mich hatte es noch in zwei Jacken gefroren… Natürlich sind heute auch unglaublich viele Radfahrer unterwegs. Viele fragen natürlich, wohin wir fahren. „Nach Alaska.“ Da kommt dann meist ein:“No way, you are kidding“ Wenn die Leute dann auch noch erfahren, dass wir in Argentinien angefangen haben, fallen die meisten wirklich fast vom Sattel. Dann herrscht  Sprachlosigkeit, es folgt ein „holy shit“ oder Ähnliches und die meisten erklären uns für vollkommen durchgeknallt. Aber immer sind die Leute total beeindruckt. Mag natürlich daran liegen, dass man hier wohl weiss, wo Alaska und Argentinien liegen. In Lateinamerika kannten die Leute vielleicht die Richtung, aber nicht die Distanzen. Wir fahren durch ein Küstenstädtchen nach dem anderen. Surfen ist hier die andere grosse Freizeitbeschäftigung. Die Leute laufen mit Neoprenanzug und Surfboard durch die Strassen. So geht es den ganzen Tag weiter, rauf und runter der Küste entlang. Hier gibt es sogar Züge, die auch wirklich fahren. Schon lange nicht mehr gesehen. Mitte Nachmittag erreichen wir den South Carlsbad State Beach. Dort wollen wir campen. Doch ein Campspot kostet in dem State Park 35 USD, Hiker/Biker-Sites gibt es hier nicht. Wir fahren mal rein, beim ersten Platz mit RV fragen wir, ob wir den Platz teilen dürfen. Die 3 Amis haben kein Problem damit, wir bekommen gleich eine Flasche kaltes Wasser und Geld wollen sie auch keins. Der Platz sei eh schon bezahlt. Nett. So, und nun folgt die letzte kalte Nacht, in Aliso Viejo warten der warme Schlafsack und ein neues Innenzelt. Geniessen wir die Kälte also noch einmal. Aber so schwer fällt dies heute nicht, das nahe Meeresrauschen gibt eine angeneheme akustische Kulisse.

05.02.2012. Die letzte kalte Nacht ist schlussendlich überhaupt nicht so kalt. Das stört mich nicht wirklich. Gegen 7.30 Uhr fahren wir im ersten Sonnenschein los. Der Küste entlang geht es weiter. Es folgt Oceansinde, dann das Camp Pendelton. Wir können durch das Militärcamp fahren. Ein ganz schöne Fahrt, ziemlich ländlich. Nach dem Camp folgt ein langer Radweg entlang vielen weiteren Stränden. Echt angenehm. In San Clemente schleust uns die vorbildlich ausgeschriebene Bike Route auf ruhigen Quartierstrassen durch das Städtchen. Dann folgt auch schon bald der Doheny Beach und Dana Point. Hier wird uns Monikas Cousine abholen. So sparen wir etwas Zeit. Vreni ist auch schon bald da. Wir laden all unser Gepäck und die Räder in den Van, dann fährt uns Vreni nach Aliso Viejo. Dort warten schon Luis, Vrenis Mann, und die beiden Kinder Lauren und Matthew. Und mein Paket mit dem warmen Schafsack und anderen Dingen. Bald gibt es Kaffee aus einer Jura-Kaffeemaschine, immer noch mein Traum. Dann verbringen wir einen gemütlichen Nachmittag mit der herzlichen Familie.

06. – 09.02.2012. Hier können wir also schon wieder ein paar Tage rumhängen. Klar, mit unseren eigenen Laptops verbringen wir den ganzen ersten Tag fast ausschliesslich vor der Röhre. Fast schon etwas degeneriert.

Die Mac-Welt hat mich wieder

Danach werde ich aber doch etwas aktiver. Meine Rohloff braucht einen Ölwechsel und mein neuer Ständer will montiert werden. Das ist schwieriger als erwartet, denn durch die Schweissarbeiten ist die eine Schraube ziemlich blockiert. Aber nach etwas würgen ist auch die draussen. Dann teste ich mal die ganzen Programme auf meinem neuen Mac. iPhoto. Nett. Aber damit kann ich keine effiziente Bildbearbeitung betreiben. Auf dem PC ging das einfacher… Was nun? Photoshop kaufen. Kompliziert. Ja dann lade ich wohl Gimp herunter. Damit kann ich arbeiten. Dann beschaffe ich mir noch Skype, das macht die Kommunikation mit daheim einfacher. Auf dem Rechner ist also eigentlich alles bereit für die Weiterreise.

Monikas neuer Laptop hat auch so seine Probleme. Die W-Taste steckt manchmal fest und sie kann einen Supportplan nicht registrieren. Vreni fährt uns also in eine nicht ganz so nahe Mall. Dort hat’s auch gleich einen Apple Store. Ich gehe gleich da vorbei, ich hätte gerne eine funktionierende Kamera. Ich werde gleich gefragt, ob ich ein Appointment hätte. Natürlich nicht. Aber ich kann in 15 Minuten eins haben. Und da habe ich Glück, normalerweise wartet man 3 Stunden. Dann darf ich an die „Genius Bar“, wo die Patienten vor Ort betrachtet werden. Die Dame da testet die Kamera, die funktioniert jetzt natürlich. Dann meint sie, ich solle den Rechner doch bei Best Buy zurückgeben, da würde er mir ersetzt werden. Es hat einen in der Nähe, doch ich habe weder Kabel noch Schachtel dabei. Die letztere schleppe ich ja sowieso nicht mehr  mit. Weil ich reise. Da meint die Dame, sie würden mir die Maschine gleich da ersetzen. Auch gut. Das wird gleich gemacht und ich laufe mit einem neuen Rechner aus dem Laden. Auch Monika bekommt ein neues Exemplar. Bei ihr muss wieder alles installiert werden, das dauert. Wieder zu Hause stelle ich den Rechner an, gehe durch den ganzen Anmeldeprozess etc. Dann gibt’s Kaffee. Wie gesagt, Jura Kaffeemaschine… Nun will ich die ganzen Programme nochmals downloaden. Aber nun komme ich nicht mehr ins System. Mein Passwort funktioniert nicht mehr. Hilfe! Und falsch kann es auch nicht sein. Tja. Manchmal ist es nicht einfach. Ich rufe in dem Apple Store an, werde mit einer sprechenden Maschine verbunden, dann mit einem wie eine Maschine sprechenden Mitarbeiter, dann lande ich in der Warteschlaufe. Aber schlussendlich habe ich eine menschlich tönende Stimme am Telefon. Mit einigen Warteunterbrüchen setzen wir gemeinsam übers Telefon das Passwort zurück. Dann geht wieder alles. Irgendwie war es ohne eigenen Rechner doch einfacher… Aber nun funktioniert hoffentlich alles.

Wir mit Luis und Vreni am gedeckten Tisch

Ansonsten werden wir auch hier nach Strich und Faden verwöhnt. Vreni bekocht uns mit leckeren Gerichten und wir schlemmen feine Lindt Pralinés von Monikas Grosi. Fein! Es ist richtig gemütlich hier. Ja, und morgen geht’s wieder weiter. Langsam sollte der richtige Radlerernst wieder beginnen. Heisst, bis nach San Francisco wollen wir durchfahren. Ob wir das schaffen…?