25.02. – 07.03.2015. 579 km. 6’388 Höhenmeter. Nach einem ersten Wiedersehen mit dem Pazifik in La Serena folge ich der bergigen Wüste nach Süden und ende in der Nähe von Viña del Mar wieder am Meer. Ich lerne die extrem herzliche Gastfreundschaft der Chilenen kennen und treffe meine persönlichen zwei Engel. Ein weiteres Highlight ist ein Besuch in Valparaiso, eine wahre Freude für die Augen!

Route: Vicuña – La Serena – Las Cardas – Ovalle – Monte Patria – Chañaral Alto – Combarbala – Los Pozos – Illapel – Los Vilos – Papudo – Zapallar – Quintero – Concon – Reñaca (Viña del Mar)

25.02.2015. Ein frischer Morgen erwartet mich in Vicuña, nebelfrei. Meinen Plan, die Schotterstrasse nach Hurtado zu nehmen, verwerfe ich bald. Der Señor des Hostals meint, die Strasse sei extrem schlecht, steil, sandig, mit viel losem, grobem Schotter. solche Dinge stören mich normalerweise nicht gross, aber im Moment lautet die Devise: Nicht mehr rumlöölen, zügig nach Süden fahren. So befinde ich mich bald auf der Strasse nach La Serena. Hügelig führt die Strasse durch die trockene Gegend und der Wind setzt auch bald wieder ein. Gegenwind.

Verkehrsopfer werden schon fast zelebriert. Lieber rücksichtsvoller fahren!

Langsam erreiche ich La Serena. Ich frage nach dem Weg nach Ovalle, aber bald folgt eine weitere unklare Strassengabelung. Ich warte, sehe eine Ciclista kommen. Es ist Maria Jose, die hier Architektur studiert. Und sie muss in meine Richtung. So habe ich gleich eine Guia, die mir auch noch viel über La Serena erzählt. Es ist die zweitälteste Stadt Chiles. Und eine mit vielen Kirchen. Durch die Lage am Meer und die Piratenangriffe sind alle Kirchen mit unterirdischen Gängen verbunden. Sehr interessant. Maria lädt mich ein, zurückzukommen, um mir noch viel mehr über die Stadt zu erzählen. Vielen Dank! Bei der Abfahrt ins Zentrum erhasche ich einen kurzen Blick auf den Pazifik. Holaaaa! Seit Panama habe ich ihn nicht mehr gesehen. Ein schönes Wiedersehen! Maria muss nach Coquimbo, dort trennen sich unsere Wege. Ich fahre nun auf der verkehrsreichen Ruta 41 in Richtung Süden. Zu Beginn hat diese noch einen Seitenstreifen, der verschwindet aber leider bald. Der viele Verkehr ist anstrengend, zumal es auch hier total respektlose Fahrer hat. Ich fahre auch hier durch die Wüste, es ist heiss. Die Kilometer ziehen sich dahin, ich passiere viele kleine, trostlose Käffer. Ich nähere mich einer Steigung. Puhh, ich glaube, die mache ich heute nicht mehr. Ich nehem den Abzweig nach Las Cardas. Die Strasse steigt steil ins Dorf. Bei der Schule sehe ich jemanden, es werden gerade Fungizide gesprüht. So treffe ich auf Janet, die in der Schule arbeitet. Sie meint, bei ihrem Haus hätte es viel mehr Platz, ich solle doch mit ihr kommen. Ich warte kurz, dann laufen wir gemeinsam weiter. Steil den Hügel hoch, dann sind wir da. Sechs Hunde begrüssen mich, dazu kommen zwei Pferde, Hühner, Hasen, Katzen und zwei Zebrafinken. Und viel Platz. Ich lerne Janets Familie kennen und bald werde ich zu Tisch gebeten. Nur für mich haben sie Reis mit Hackbällchen aufgewärmt. Wow! Später darf ich Pfirsiche pflücken und dann machen wir gemeinsam Churrascas. Das ist Brot vom Grill. So vergeht die Zeit in der total netten Gesellschaft und zum Schluss wird mir auch noch eint total bequemes Bett offeriert. Was für eine Gastfreundschaft! Willkommen in Chile!

Die Churrascas ready to eat. Valeria bereitet den Tee zu.

26.02.2015. Ich schlafe so gut wie schon lange nicht mehr. Dazu muss ich nochmals sagen, dass das Klima in Chile viel besser ist als in Argentinien. Es ist auch hier wüstig, aber die Nächte sind kühl. Herrlich! Und dieser Morgen wieder neblig. Ich frühstück mit Janet, dann begleitet sich mich noch ein Stück. Ich verabschiede mich von dieser herzlich Frau und bald befinde ich mich in der Steigung. 5 km geht’s hoch, weiter oben nieselt es richtig aus dem Nebel. Dann geht’s langsam runter und gegen 10.45 Uhr erreiche ich Ovalle. Dort lande ich auf der Suche nach der Strasse nach Sotaqui beim Busterminal. Eine Señora verkauft Kaffee und Kuchen. Kaffee kommt jetzt perfekt, denn es ist kühl. Für 300 Pesos gibt’s einen Muffin, für 1’000 Pesos einen ganzen Kuchen. Na, so ein halber Kuchen ist auch schnell gegessen… Dann fahre ich weiter in Richtung Sotaqui. Es hat immer noch viel Verkehr, danach lässt er zum Glück etwas nach. Langsam lichtet sich auch der Nebel, es wird langsam warm. Die Strasse steigt immer wieder gut an. Ich passiere den Stausee La Paloma, der Wasserstand ist extrem tief. Wie mir die Leute hier schon mehrmals erzählten, ist es seit 11 Jahren zu trocken, aber dieses Jahr ist es besonders schlimm. Die Trauben sind viel zu klein, die Ernten schlecht. Die Trauben werden hier übrigens oft zu Weinbeeren getrocknet, mehrmals fahre ich an den Auslagen vorbei. Wie das jeweils duftet!

In der Wüstensonne trocknen die Weinbeeren

In Monte Patria kaufe ich bei einem Gemüsestand zwei Avocados und esse gleich dort zu Mittag. Bald erzähle ich der ganzen Familie von meiner Reise. Dann folgt wieder eine Steigung. Nicht die letzte von heute. In Cañaral Alto will ich den Radtag enden lassen. Bei den Carabineros frage ich nach einem Platz für mein Zelt. Kein Problem, hinter ihrem Haus könnte ich es aufstellen. Doch dazu komme ich nicht, denn man bietet mir ein Bett drinnen an, in einem Teil des Hauses, der nicht mehr benutzt wird. Und eine Dusche. Und und in der Küche hätte es Brot, Butter, Kaffee, Tee. Vielen Dank! Später folgt das Highlight des Carabinero-Tages. Sie beschlagnahmen zwei Hanfpflanzen und nehmen deren Besitzer fest. Marihuana ist in Chile absolut illegal. Ich amüsiere mich köstlich über das Prozedere und das Getue…

27.02.2015. Als ich am Morgen in die Küche möchte, regt sich drinnen noch nichts. Ich klopfe und treffe auf ein paar verschlafene Wachhabende. Ich frühstücke und vor 8 Uhr bin ich wieder auf der Strasse. Heute ohne Nebel. Bald beginnt eine erste Steigung. Nun wird das Terrain bergiger, es folgen noch viele, teilweise ziemlich steile Steigungen und Abfahrten. So Pedale ich durch die bergige Wüste und komme gut ins Schwitzen.

Kakteen und Trucks

Gegen Mittag erreiche ich Combarbala. Hier möchte ich nach zwei möglichen Wegen nach Illapel fragen. Ha, gleich beim Dorfeingang treffe ich auf zwei Ciclistas. Ich halte, fahre auf sie zu. Nur zögerlich halten die zwei Kanadier, die Konversation ist kurz. Sie fahren auch in Richtung Süden und wissen nicht, welchen Weg sie nehmen werden. Ich suche weiter nach meiner Antwort und treffe einen Señor, der die Strassen gut kennt. Dann fahre ich zur Plaza, wo die zwei Kanadier zu Mittag essen. Auch jetzt springt kein wirklicher Ciclista-Funke. Die beiden sind in Lima gestartet, der Küste entlang nach Arica, dann per Bus nach La Serena und wollen eigentlich Patagonien beradeln. Das Ganze macht für mich eher wenig Sinn, aber die Ideen und Geschmäcker sind verschieden. Nun treffen aber tatsächlich noch zwei Ciclistas ein, zwei Holländer. Sie fahren nach Norden und kommen gerade von der Schotterstrasse. Die nicht so toll ist, dass man nicht auf sie verzichten könnte. Die zwei sind total sympathisch, fahren aber gleich weiter. Ich fahre bald weiter, die beiden Kanadier mit leichterem Gepäck überholen mich heute noch mehrmals. Es folgt eine längere Steigung, dann die Abfahrt nach Los Pozos. Bei der Tienda frage ich nach einer Übernachtungsmöglichkeit, der Señor zückt gleich den Schlüssel zum Tor des Schulareals, seine Señora ist etwas skeptisch. Die beiden Kanadier sehe ich nicht wieder, was nicht weiter schlimm ist. Später soll es in der Tienda Empanadas geben. So warte ich. Wieder einmal. Und auch diesmal lohnt sich das Warten nicht. Sie sind nicht wirklich gut. Also, nie wieder auf Empanadas warten…

Schulcamp in Los Pozos

28.02.2015. Ich fahre weiter in Richtung Illapel, bald folgt wieder eine längere Steigung. Die nächsten 15 km klettere ich hoch durch die Wüstenlandschaft. Dann runter und noch weitere 20 km nach Illapel. Hier bläst mir der Wind schon entgegen. Ich fahre durch Illapel hindurch, dann weiter auf der D 85 in Richtung Los Vilos. Jetzt geht’s an die Küste. Noch 57 km. Schaffe ich das noch heute? 57 km gegen den Wind und in den Bergen? Bald sehe ich wieder ein lange Steigung. Doch davor muss ich was essen. Bei der Bushaltestelle wartet ein Señor mit Kleinbus. Sein Sohn lebe in Deutschland und er fahre mich auf den Pass, wenn ich wolle. Sehr nett, aber ich fahre lieber. Diese Steigung ist kurz, danach folgen 10 weitere, hügelige Kilometer. Dann aber folgt die wahre Steigung. Zur Costa gibt’s Cuesta. 10 km. Aber 5 km davon sind Steigung, 5 km sind Abfahrt. Ich steige immer noch gut und bald sind die 5 km geschafft. Dann runter noch noch einige hügelige Kilometer gegen den Wind bis zur Ruta 5, der Autopista. Ich biege bald nach Los Vilos ein. Und sehe wieder das Meer. Hola Pazifik! Ich frage nach den Bomberos, aber dreimal wenden sich die Leute einfach ab. Chile ist ein komisches Land. Entweder sind die Leute total nett oder total abweisend. Schwarz oder Weiss, Grau gibt es irgendwie nicht. Aber ich finde die Bomberos. Ich sage mein Sprüchlein auf. Klar, komm doch rein. Hier ist die Dusch, die Küche und hier kannst du schlafen. So einfach geht das. Ich glaube, die letzte Nacht in einer Bombero-Station verbrachte ich in Ecuador. Schon eine Weile her… Nun noch kurz raus, Früchte und Gemüse kaufen, wobei mir mehrere Typen was zu rauchen anbieten wollen. Soviel zum Thema sehr illegal. Ich bleibe bei meinen Früchten und begnüge mich mit den Strassenabgasen.

Wieder beim Pazifik!

Ein luxuriöses Bomberoquartier

01.03.2015. Ich stehe gegen 6.45 Uhr auf, bei den Bomberos regt sich nichts, nur das Schnarchen dröhnt nach wie vor durch alle Wände. Auch nach 8 Uhr noch keine Regung, die einzigen zwei wachen Lebewesen sind die zwei hungrigen Katzen. Die müssen sich noch etwas gedulden. Ich mache mich auf den Weg, raus aus Los Vilos und wieder rauf die Ruta 5. Ich denke, dass ich hier nun schneller vorankomme, doch weit gefehlt. Ich glaube, in den Bergen war ich schneller. Aber es ist auch hier nicht flach, ständig geht es rauf und runter. Immerhin habe ich Meerblick, bis es ins Landesinnere geht. Bald werden am Strassenrand überall Dulces de La Ligua verkauft. Einmal schlage auch ich zu. La Liga lebt zu 20% von dem Dulce-Verkauf, der Rest der Dorfes von Textilgeweben.

Die Ruta 5 ist nicht flach

Dulces de La Liga an der Autopista

In einem Bushäuschen mache ich Mittagspause. Ich esse meine Brötchen und freue mich schon aufs Dessert. Eine Wespe umschwirrt mich, dann zwei, dann immer mehr. Sie kriechen in all meine Tüten, lassen mich nicht mehr in Ruhe. Das war’s mit dem Dessert, schnell weiter. Rauf und runter, immer wieder. Dann der Abzweig nach Papudo. In einer Tienda gönne ich mir ein günstiges Glace. Es ist heiss. Wieder eine Steigung und bald erreiche ich Papudo und wieder das Meer. Der Strand ist voll, es ist Sonntag und das letzte Sommerferienwochenende der Chilenen. Ich fahre nun in die Region der Schönen und Reichen. Hier befinden sich die „kleinen“ Wochenend- und Ferienhäuser der Ständer aus Santiago. Ich folge der Küste, eine Villa nach der anderen, alles gut eingezäunt und verbarrikadiert. Gegen 18 Uhr erreiche ich ziemlich erschöpft Zapallar. Ich fahre zu den Bomberos. „No!“. Hier nicht. Zu den Carabineros. „No!“ Anweisung von oben. Noch zur Parroquia? Das Gefühl ist schlecht, die sagen sicher auch nein. Ich frage zwei Señoras nach dem Weg. Die zwei sehen aus wie „Einheimische“. Nun folgt ein Novum. Ich frage die beiden, ob sie hier wohnen. „Si.“ Dann frage ich, ob sie nicht ein Örtchen für mein Zelt hätten. Ein verwunderter Blick, dann ein:“Si.“ Ahhh, ich habe zwei Engel getroffen. Myriam und Vivi. Wir laufen zum Haus von Myriam und bald habe ich eine kalte Cola vor mir. Dann folgt das Essen, nur für mich.

Das unerwartete Ende eines ansengenden Tages

Myriam, mein Engel von Zapallar

Duschen darf ich auch und meine Kleider landen in der Waschmaschine. Was soll ich dazu sagen? Dann meint Vivi, mein Zelt solle ich nicht aufstellen, ich dürfe in einem Bett schlafen. Wie? Ich bin wieder einmal baff! Myriams Tochter ist heute nicht zu Hause, so bekomme ich das weiche Bett. Nun schwatze ich noch lange mit meinen beiden Engeln. Mit Zapallar habe ich wohl den schlechtesten Ort an der Küste getroffen. Sehr luxuriös. Hier wäre kein Zelt erlaubt, am Strand gibt es Abschnitte für die Reichen und die „Einheimischen“. Ich und mein Rad wurden wohl als schlechtes Strassenbild in dem Luxusort angesehen, so was wolle man hier nicht… Ich bin eben eine Landstreicherin. Schlussendlich geht’s ins Bett inklusive Daunendecke. Und ich schlafe ich wie ein Engel!

02.03.2015. Bei Myriam gibt’s auch noch Frühstück, dann muss ich mich verabschieden. Weiter der Küste und den Bonzenhäusern entlang, dann wird alles wieder etwas normaler. In Quintero beginnt sogar Grossindustrie inklusive einem grossen Hafen. Ein vorbeifahrendes Auto hält, der Fahrer meint, ich solle mich sehr von den Trucks hüten. Diese würde wie die Irren fahren und keinen Respekt haben. Und so ist es. Enge Strasse, keine Seitenstreifen, viel Verkehr und eben diese Irren. Mehrmals muss ich flüchten, das Fahren ist extrem anstrengend. Aber ich erreiche heil Concon. Nun führt eine enge Strasse der Küste entlang weiter, zum Glück ohne Trucks. Mit Meersicht mache ich Mittagspause und gegen 14.30 Uhr erreiche ich Reñaca, ein kleinerer, ruhigerer Ort gleich neben Viña del Mar und Valparaiso. Hier darf ich bei Warmshower Segio wohnen. Aber ich muss ihn anrufen. Telefono publico? Gibt es hier nicht. Ich fahre am Strand entlang. Ein Bikeshop. Mudcycles. Dort treffe ich auf Joaquin. Sehr sympathischer Typ. Er lässt mich telefonieren, dann gibt es einen Kaffee und ich darf mich wie zu Hause fühlen. Später taucht Kollege Javier auf. Lustiges Duo. Und wenn ich schon da bin, können sie gleich meine Bremsen ansehen.

Ich nähere mich Viña del Mar

Doch die beiden sind mehr an den Social Media interessiert als an meinem Rad. So kann ich sagen, zum Glück haben sie den Extraktor für die Pedale nicht. Von dort kommt seit einiger Zeit ein „klack-klack“-Geräusch. Aber das kann warten. Im Shop vergeht die Zeit schnell, wir essen Empanadas und dann treffe ich mich mit Sergio. Es folgt noch ein brutal steiler Aufstieg, der mich nochmals gut ins Schwitzen bringt. Mit dem jungen Sergio verstehe ich mich sehr gut und nach einem Lachs-Nachtessen unterhalten wir uns noch lange.

03. – 07.03.2015. Zwei bis drei Tage will ich in Reñaca bleiben, es werden fünf daraus. Ich versuche nochmals herauszufinden, ob ich allenfalls in Santiago einen Ersatz für meine gestohlene Olymps bekomme. Doch das Modell ist noch nicht in Chile angekommen. Tja, sehr schade. In Viña del Mar schaue ich mich in der Mall nach anderen Kameras um. Hier gibt es viel besseres Material als in Argentinien, aber ich bleibe bei meiner Lumix. Na ja. Ansonsten gibt es die Büroarbeit zu erledigen und der Blog ist immer noch im Rückstand. Das kann ich immerhin etwas beheben. Zudem hat es im Wohnkomplex von Sergio einen Pool. Ein Warmshower mit einem coolen Pool. Genial! Und seine Kaffeemasiche ist auch der Hammer. Mit Schäumchendüse. Ich trinke so viel Kaffee wie schon lange nicht mehr. Und mit Sergio habe ich viele interessante Gespräche. Er ist ja nicht der klassische Radreisende, er schmeisst sich lieber von einem Berg, wie er so schön sagt. Er ist ein angefressener Downhiller. Gracias por todo, Sergio!

A Warmshower with a cool Pool!

Mit Warmshower Sergio

Die letzen Sonnenstrahlen

Und natürlich darf ein Besuch in Valparaiso nicht fehlen. Diese Stadt interessierte mich schon bei meinem ersten Besuch in Chile, damals klappte es nicht. Nun fahre ich die kurze Strecke mit dem Bus und bald befinde ich mitten im Museo a Cielo abierto. Valparaiso ist bekannt für seine Stassenkunst und die Aufzüge. Diese stammen meist aus dem späten 19. Jahrhundert und funktionieren immer noch auf diese Weise. Ich beginne meine Tour auf der Plaza Sotomayor. Dort nehme ich den Aufzug El Peral zum Paseo Yugoslavo mit einer schönen Aussicht auf Valpo und das Meer. Ich laufe herauf und durch die Strassen des Cerro Alegre. Ein erstes Mal lasse ich mich von den Bildern verzaubern. Ich verliere mich in den Strassen, so soll es sein. Wie Sergio sagte, in den Strassen Valparaisos muss man sich verlieren. Verlieren lassen. So ist es recht. Die Strassen und Gassen sind toll, schmale Häuser, die verschiedenen Stile der Gemälde, die Farben. Toll! So erreiche ich den Paseo Gervasoni, dann steige ich über die Pasaje Apolo wieder runter auf die Calle Prat. Ich laufe zum Edificio Turri, das die Calle Esmeralda in zwei teilt, die Calle Prat und die Calle Cochrane. Mit dem Ascensor Conception fahre ich rauf und verliere mich in den Strassen des Cerro Conception, dann wieder runter auf die Calle Prat. Ich schaue mir die Ascensores San Augustin und Ascensor Cordillera an. Neben diesem führt eine Treppe in die Höhe. Dann wieder zurück auf die Calle Prat und mit dem Ascensor Reina Victoria in die Höhe. Ich geniesse die Ausblicke und laufe weiter durch die farbigen Strassen, aber langsam bin ich müde. So steige ich ein letztes Mal runter und mit dem Bus geht’s wieder nach Reñaca. Und ich kann einen weiteren Wunschort von der Liste streichen. Schön!